Rezension

Trotz der vielen Seiten nie langweilig

Das Institut - Stephen King

Das Institut
von Stephen King

Bewertet mit 5 Sternen

Wenn man sich das Cover betrachtet, sieht man zwei Gemeinsamkeiten mit dem Inhalt des Buches. Zum einen den Jungen, der vermutlich Hauptprotagonist Luke darstellen soll, zum anderen den Tannenwald, von dem das Institut umgeben ist. Ich finde es schlicht und stimmig und das gefällt mir sehr gut.

 

2.000 Doller, ein Hotelcoupon, den Barbetrag des Rückflugtickets und die Erstattung des Tickets für den eigentlichen Flug nach New York, soviel bekommt Tim Jamieson dafür, dass er den Platz im Flugzeug für einen FBI-Agenten räumt. Hätte er gewusst, dass dies der Beginn einer Aneinanderreihung von völlig unglaublichen Ereignissen ist, hätte er es vielleicht gelassen. Tim beschließt nach New York zu trampen, landet letztendlich aber durch einen Zufall in dem kleinen Nest DuPray. Hier bekommt er einen Job als Nachtklopfer und beschließt, erst einmal dort zu bleiben.

Etwa zur selben Zeit, als Tim in DuPray eintrifft, treffen die Eltern des 12 Jährigen Luke Ellis zu einem Beratungsgespräch in der Broderick-Schule für außergewöhnliche Kinder ein. Luke ist ein Wunderkind und ist selbst auf dieser Schule schon unterfordert. Er möchte nun auf zwei verschiedenen Colleges Ingenieurwissenschaften und Englisch studieren. Aber soweit kommt es nicht. Lukes Eltern werden eines Nachts ermordet und Luke wird betäubt und entführt. Als er aufwacht findet er sich in einem Raum wieder, der genauso aussieht wie sein Zimmer, nur ohne Fenster. Er trifft auf Kalisha, ebenfalls ein Kind, die ihm erklärt, was mit ihm passiert ist. Schnell findet er Anschluss zu anderen "Insassen", die alle Kinder mit besonderen Fähigkeiten sind und die ihm erklären, dass an ihnen Experimente durchgeführt werden. Sobald die Experimente abgeschlossen sind, werden sie in den Hinterbau gebracht, diesen hat bislang niemand mehr verlassen. Aber Luke ist wahrscheinlich der schlauste Insasse, den das Institut jemals hatte, was für Luke selbst, aber vor allem für das Institut, eine große Bedrohung darstellen könnte.

Also die ersten Seiten entsprachen erst mal gar nicht dem, was auf dem Klappentext stand. Man wurde zunächst einmal mit Tim bekanntgemacht, erst danach begann der zweite Handlungsstrang mit Luke und dem Institut. Aber das war auch gar nicht schlimm, denn auch so war das Buch von Anfang bis Ende sehr unterhaltsam und fesselnd. Die Handlung mit den Kindern fand ich am Anfang etwas verwirrend, da schnell Abkürzungen wie TK, TP oder BDNF fielen mit denen man zunächst gar nichts anfangen kann, dies wird dann aber doch recht schnell aufgelöst und erklärt.

Wie von Stephen King gewohnt fließt auch in diesen Roman immer wieder ein bisschen Sozialkritik mit ein, die so ganz nebenbei geschickt eingebaut wird. Vor allem US-Präsident Trump kommt dabei nicht gut weg.

 

In einem guten Buch schafft es Stephen King immer wieder verschiedene Arten von Emotionen im Leser wach zu rufen, dies war auch hier wieder der Fall. Noch dazu kam die stetig steigernde Spannung, da der Leser unbedingt erfahren möchte, was es mit dem Institut auf sich hat und wie Tim Jamieson damit in Zusammenhang gebracht wird. Aber der Autor lässt einen durch tiefgründige Einblicke in das Leben der Charaktere sehr lange zappeln. Der Schreibstil ist dabei wie gewohnt leicht lesbar und einfach nur perfekt.

 

Was ich ein klein wenig unrealistisch fand, war das Verhalten mancher Kinder, als sie in völlig fremder Umgebung aufwachen ohne zu wissen, wo sie sind, was mit ihren Eltern passiert ist und was mit ihnen passiert. Luke ist doch sehr gefasst, als er nach der Entführung aufwacht und auch andere haben sich schnell mit ihrem Schicksal abgefunden. Das ist aber auch schon alles, was ich hier kritisieren möchte.

 

Fazit

 

Ein wirklich sehr umfangreiches Buch, an dem ich lange gelesen habe. Aber eine sehr gelungene und ausführliche Geschichte, die trotz ihres Lesepensums kaum Längen beinhaltet, sondern von Anfang bis Ende einfach nur fesselnd ist. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne jedem weiter.