Rezension

Unterhaltsam wie immer

Es muss nicht immer Labskaus sein -

Es muss nicht immer Labskaus sein
von Christiane Franke

Bewertet mit 5 Sternen

8 Fälle habe ich mit dem liebenswerten Trio aus Neuharlingersiel, dem Dorfpolizisten „Rudi“ Rudolf Hieronymus Bakker, dem dortigen Postboten Henner Steffens und der Lehrerin Rosa Moll, unter Mithilfe der Wittmunder Kripo schon gelöst.

Im 9. Fall arbeitet Rudi als Vertretungspolizist für einen Kollegen auf der Insel Spiekeroog. Dort findet sein Sohn Sven, der auf Spiekeroog an einem ökologischen Workshop mit macht, neben einem gestrandeten toten Pottwal den Umweltschützer Martin Junghans erstochen auf. Ist er Denjenigen in die Quere gekommen, die dem Wal seine Zähne heraus gefräst haben? Dann verschwindet auch noch die junge Geertje Michelsen, die mit Junghans befreundet war und ebenfalls am EGA-Lehrgang teilgenommen hat. Viel Arbeit für Rudi Bakker und die Kripo Wittmund.

Wenn ich nach Neuharlingersiel komme, ist es, als wenn ich alte Bekannte besuche. Alles so sympathische Menschen, die ich hier bisher kennengelernt habe. Naja, bis auf KOK Helmut Schnepel vielleicht, der sich in seiner selbstgefälligen Art dauernd daneben benimmt und ständig einen neuen Täter aus dem Hut zaubert. Rudi, der mit ihm zusammen arbeiten muss, beneide ich nicht um diesen Kollegen.

Auch die anderen Personen, die ich hier kennenlerne, sind so detailiert beschrieben, dass ich sie schnell in mein Kopfkino integrieren konnte. Besonders interessant finde ich hier Anna Fangmann, eine Meeresbiologin. Warum? Das müsst ihr beim Lösen des Falles schon selbst heraus finden.

In diesem Fall tun sich Rudi und Schnepel ein bisserl schwer. Es gibt kaum Spuren, alle Alibis sind wasserfest und es gibt immer neue Wendungen. Gut, dass Rosa da durch den Dorftratsch die ein oder andere Info an ihren Freund Rudi weiter geben kann.

Auch auf dem Steffenshof, wo Henners Eltern seit kurzem Zimmer an Feriengäste vermieten tut sich was. Der neue Gast, Herr Timmerbeil, war mir von Anfang an etwas suspekt. Vor allem auch, wie er sich so an Henners Mutter Gerda heran wanzt. Das Gute daran ist, dass ich die Rezepte von allen Gerichten, die Gerda für ihn zubereitet, hinten im Anhang des Buches finde und nachkochen kann.

Dort finde ich auch ein Verzeichnis aller Personen, die im Buch eine Rolle spielen. Sehr gut für alle, die sich in Neuharlingersiel noch nicht so auskennen.

Ich habe einiges über Wale und ihre Zähne gelernt. Ich habe den Ausflug nach Spiekeroog sehr genossen. Ich habe einige neue Köstlichkeiten aus Mutter Gerdas Küche kennengelernt und ich habe jetzt Appetitt auf ein Mettbrötchen mit ganz viel Zwiebeln. Und ich würde mich freuen, wenn ich den Deichschäfer Janko Janßen im 10. Fall für meine drei Freunde wiederlesen würde.

Der Ausflug auf die Insel hat mir sehr gut gefallen, ich wurde wieder bestens unterhalten und ich freue mich auf ein Wiederlesen.