Rezension

unterhaltsamer Start einer Trilogie aus der Kaiserzeit

Töchter des Aufbruchs -

Töchter des Aufbruchs
von Marie Pierre

Bewertet mit 4.5 Sternen

 

 

Pauline Martin hat sich ihren Traum eines selbstbestimmten Lebens erfüllt. Sie leitet ein Pensionat für höhere Töchter. Eigenständigkeit sollen die jungen Frauen bei ihr lernen und selbstbewusst werden. Sich ihre eigene Meinung bilden und für das Leben gestärkt aus der Schule hervorgehen. All dies ist nicht so einfach, denn das Städtchen Diedenhofen, welches an der Mosel liegt, ist gleichzeitig Garnisonsstadt. Hier leben Deutsche und Franzosen eng nebeneinander, und auch im Pensionat spiegelt dies sich wider. Dann verliebt sich die neue Schülerin Suzette in einen Soldaten. Ihre heimlichen Treffen bleiben nicht ohne Folgen. Suzette verschwindet spurlos und Pauline ist auf Hilfe angewiesen. Der preußische Hauptmann Erich von Pliesnitz bittet ihr diese Hilfe an. Gleichzeitig müssen sie aber auch stark darauf achten, die Konventionen der Kaiserzeit nicht zu sehr zu strapazieren.

 

„Töchter des Aufbruchs“ ist der erste Teil der Trilogie „Das Pensionat an der Mosel“. Handlungszeit ist die Kaiserzeit um 1910 und der Handlungsort ist Diedenhofen, welches in Elsaß-Lothringen gelegen ist. Die Autorin Marie Pierre ist auch keine unbekannte Autorin. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich Maria W. Peter, von der ich schon einige Bücher mit Spannung gelesen habe. Jetzt erzählt sie die Geschichte einer jungen Frau, die als Lehrerin arbeitet und sich dabei mit einigen Problemen konfrontiert sieht. Der lockere und humorvolle Erzählstil macht es leicht, der Geschichte zu folgen.

 

Marie Pierre zeichnet ein gelungenes Bild dieser Zeit. Sie lässt ihre Protagonisten lebendig werden. Die jungen Schülerinnen haben ihre eigenen Sorgen und Nöte und finden hier Gehör. Als dann Suzette verschwindet, wird es zudem spannend. Warum verschwand die Schülerin? Wer oder was steckt dahinter? Die Suche nach ihr ist Teil der Handlung und sorgt für Abwechslung. Gleichzeitig muss Pauline Martin mit dem Hauptmann Erich von Pliesnitz zusammenarbeiten. Diese Aufeinandertreffen der beiden Charaktere sind wirklich unterhaltsam zu lesen. Auch andere Protagonisten werden ausführlich geschildert und vorgestellt. In diesem Teil wird schon so manch loser Faden gelegt, um sich später verbinden zu können.

 

Zudem werden die Probleme dieser Zeit gerade für Frauen deutlich. Die Autorin hat es verstanden, ihre fiktive Geschichte über das Pensionat und seine Bewohner mit dem historischen Hintergrund zu verbinden. Entstanden ist eine glaubwürdige und unterhaltsame Handlung, die ich sehr gern gelesen habe.

 

Fazit:

 

Der Auftakt der Trilogie von „Das Pensionat an der Mosel“ ist Marie Pierre gelungen. Das Leben in Diedenhofen um 1910 wird glaubwürdig geschildert. Die kleinen und großen Sorgen der Bewohner der Schule wirken authentisch und echt. Man darf gespannt sein, wie sich die Geschichte um das Pensionat an der Mosel weiterentwickelt.