Rezension

Schöner Start der Saga

Töchter des Aufbruchs -

Töchter des Aufbruchs
von Marie Pierre

Bewertet mit 4 Sternen

Handlung

Elsaß-Lothringen 1910

Im Moselstädtchen Diedenhofen führt die junge Lehrerein Pauline Martin ein Pensionat. Dort lehrt sie höhere Töchter, wie sie zu eigenständigen und selbstbewussten, aber auch die Gesellschaftsnormen achtenden Damen werden. Bisher läuft dies unproblematisch, doch dann trifft sich ihr neuester Schützling Suzette heimlich mit einem Soldaten. Kurz darauf verschwindet das Mädchen und Pauline ist fassungslos. Zusammen mit dem preußischen Hauptmann Erich von Pliesnitz sucht sie ihren Schützling und braucht schon bald in weiteren Belangen seine Hilfe. Den das Pensionat wird bedroht und auch der neue Gärtner Vincent scheint ein Geheimnis zu hüten.

 

Meinung

Noch vor dem Beginn der Geschichte sind zwei praktische Extras eingearbeitet. Auf den Umschlaginnenseiten findet sich eine Karte des Örtchens Diedenhofen, außerdem gibt es ein sehr ausführliches Personenverzeichnis. Mag ich an sich immer sehr, ich muss allerdings zugeben, dass mich die Fülle der Protagonisten am Anfang leicht überfordert hat und ich mir daher nur die wenigsten Namen durchgelesen habe, sondern stattdessen direkt mit dem Lesen begonnen habe.

 

Schnell konnte eine feine Sprache dazu verleiten, dass ich mit viel Interesse weitergelesen habe. Mit ansprechenden und lebendigen Worten wurden die einzelnen Szenen umrissen und vor allem die Stimmung im Internat ist hervorragend gelungen. Sowohl die kleinen Wortgefechte unter den Mädels, als auch das würdevolle Auftreten der Lehrerin Pauline Martin ergaben eine interessante Mischung an Atmosphären und ergänzten sich echt gut. Dazu kommen noch ganz herrliche Beschreibungen des Pensionats, die den positiven Eindruck absolut abrunden.

 

Ich war im Grunde echt zufrieden mit der Geschichte, allerdings stehe ich dem kritisch gegenüber, dass die Handlung irgendwann weg von Diedenhofen gelagert wurde. Das fand ich nicht so gelungen, das tat der Erzählung meiner Meinung nach auch nicht gut. Es kam Unruhe hinein und ich hätte mir gewünscht, dass die gesamte Handlung im titelgebenden Pensionat geblieben wäre,

 

Zudem hab ich zwischenzeitlich gedacht, dass es durchaus viel Drama und viele Themen gibt, die in die Geschichte eingebunden wurden. So entsteht zwar stets Abwechslung und es wird nie langweilig, trotzdem dachte ich mir, dass manches gern abgekürzt hätte werden können und stattdessen hätte ich es befürwortet, wenn mehr Szenen über den Alltag im Pensionat beigefügt gewesen wären.

 

Fazit

Es ist ne echt nette und gute, grundsolide Geschichte. Trotzdem hatte ich zwischenzeitlich mal kurz nachgedacht, ob ich die Fortsetzung lesen möchte. Aber allein aufgrund des bisher noch ungeklärten Geheimnisses ist die Frage hinfällig, ich will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Ich würde mir wünschen, dass noch ein bisschen mehr Pensionatsalltag eingebunden wird, zudem ein bisschen weniger Drama und wenn Drama, dann nur ganz kleines, welches schnell aufgelöst ist. Ansonsten freue ich mich einfach auf Band zwei und hoffe auf eine feine Fortsetzung!