Rezension

Unvorhersehbar, spannend und mitreißend

Das letzte Grab -

Das letzte Grab
von Lukas Erler

Bewertet mit 5 Sternen

Worum geht’s? Nach der Scheidung von ihrem Mann versucht die Rechtsanwältin Carla Winter, ein neues Leben zu beginnen. Sie kündigt ihren Job, gründet eine Kanzlei und tut alles, um ihn zu vergessen. Bis eines Tages ein Mitarbeiter des türkischen Konsulats ihr die Nachricht seines Todes überbringt und ein vermeintlicher Kollege von ihrem Ex vor ihr steht und sie nach einer kostbaren antiken Figur fragt, die ihr Ex ihr angeblich geschickt hat.

Meine Meinung:

Mit dem Thriller „Das letzte Grab“ (Klett-Kotta Verlag, August 2022) schreibt Lukas Erler einen Thriller, der anders ist. Ich hatte irgendwie einen „typisch deutschen“ Thriller erwartet und war dann gleich mittendrin in einem Fall von Kunstraub, Verbrechern aus der Türkei, dem Iran, Syrien, Auftragskillern, der Mafia und und und. Es ging rasant los und der Autor hielt dieses atemberaubende Tempo bis zum Ende bei. Die Orte und Szenerien waren bunt und lebendig und ich habe das Lesen mehr als genossen.

Wir haben es hier zum einen mit der Strafrechtsanwältin Carla Winter zu tun. Eine Frau, die zum Teil noch in der Vergangenheit lebt und versucht, ihre Scheidung zu überwinden und dann mit dem Tod ihres Exmannes konfrontiert wird. Aber auch eine Frau, die zurück ins Leben geht. Gut gefallen hat mir ihre Sekretärin Mathilde, die ich gerne noch näher kennengelernt hätte. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und scheint immer den richtigen Riecher zu haben. Und natürlich Prof. Bischoff, eine wirklich geniale Figur. Eigenwillig und durchsetzungsstark.

Die Geschichte selbst führt uns nach Frankfurt, in die Schweiz und ins türkische Mardin. Mit direkter und klarer Wortwahl führt uns Lukas Erler mitten hinein in den Fall. Es geht Schlag auf Schlag, aber dennoch nimmt sich der Autor auch Zeit, die wundervolle Gegend um Mardin zu beschreiben und uns die einzelnen Personen in seinem Buch authentisch und detailliert vorzustellen. Wir haben hier alles: Über die Mafia, Kunstraub und auch die Beeinflussung von Polizei und Beamten und hinter jedem Kapitel überrascht uns der Autor. Bislang haben mich Bücher mit so wenigen Seiten meist unbefriedigt zurückgelassen, aber hier war ich einfach nur geflasht. Jede neue Person, jedes neue Szenario hat meine Ansicht verändert. Es war fast unmöglich, vorherzusehen, was als Nächstes kommt. Es gab so viele Tote, die wieder lebendig wurden und nochmals starben – es war ein Wettlauf mit der Zeit und ein durchdachtes in die Irre führen durch den Autor. Selbst ganz am Ende wurden wir nochmals überrascht. Zu gerne würde ich Clara Winter auf weiteren Fällen begleiten, Mathilde besser kennenlernen und auch Prof. Bischoff wieder begegnen. Ob es wohl eine Fortsetzung geben wird? Auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für dieses rasante Buch von mir!

Fazit:

In seinem Thriller „Das letzte Grab“ schreibt Lukas Erler eine mitreißende Story über Kunstraub, Schmuggel, die Mafia und überraschende Todesfälle. Dabei schlägt er vom Start bis zum Schluss ein atemberaubendes Tempo an, es ist spannend, es ist unvorhersehbar und seine Beschreibung der Szenerien ist wirklich gelungen. Die Anwältin Clara Winter gefällt mir gut. Eine Frau, die noch mit der Scheidung von ihrem Mann kämpft und plötzlich mit dessen Tod und Doppelleben konfrontiert wird. Mathilde, ihre Sekretärin, eine ebenfalls geniale Person, die kein Blatt vor den Mund nimmt und einen treffenden Weitblick hat und Prof. Bischoff, der alternde Indiana Jones – den er eigentlich nicht leiden kann. Die Geschichte beginnt in Frankfurt und führt uns in die Türkei nach Mardin, ein atemberaubendes Städtchen. Was wir hier erleben ist einfach nur unvorhersehbar genial. Immer warten neue Überraschungen auf uns, es geht heiß her, es ist spannend und wird immer noch spannender bis zum fulminanten Schlusstakt – wobei auch der Epilog noch mit einer Überraschung aufwartet.

5 Sterne von mir und ich würde mich sehr über ein Wiedersehen mit Carla freuen!