Rezension

Vaticanum

Vaticanum - J. R. Dos Santos

Vaticanum
von J. R. Dos Santos

Bewertet mit 4 Sternen

Der Historiker Tomas arbeitet im Vatikan, da er auf der Suche nach dem Petrusgrab ist. Er bekommt sogar die einmalige Gelegenheit mit dem Oberhaupt der katholischen Kirche zu sprechen, doch kurz darauf wird der Papst von Anhängern des IS entführt. In einem Bekennervideo versteckt der Papst eine geheime Botschaft. Tomas beginnt zu ermitteln und versucht die Botschaft zu entziffern. Kann er den Papst retten oder geht die Prophezeiung der Fatima, dass dies der letzte Papst ist, in Erfüllung? Für Tomas beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, bei welchem ihm viele Steine in den Weg gelegt werden.

 

J.R. Dos Santos Schreibstil ist flüssig und bildreich. Beim Lesen wird man bereits im Prolog gefesselt und in den Bann der Handlung gezogen. Besonders gut gefällt mir, dass das Buch nicht sofort mit der Entführung des Papstes sondern mit der Suche nach dem Petrusgrab startet. Dennoch werden beide Handlungen perfekt zusammengeführt. Der Autor schafft es schnell Spannung aufzubauen und diese immer wieder durch neue Enthüllungen zu steigern. Zudem werden Fakten, beispielsweise zu ehemaligen Päpsten oder der Vatikanbank, sehr gelungen in die Handlung eingeflochten. Ich konnte einiges Neues lernen und fühlte mich dabei gut unterhalten. Die Fakten wirkten zudem sehr gut recherchiert. Hin und Wieder wird allerdings zu ausführlich und ausschweifend auf diese Fakten eingegangen, wodurch die Spannung leider immer wieder abflaut. Dennoch schafft es der Autor diese schnell wieder aufzubauen und die Begeisterung für die Handlung dennoch aufrecht zu erhalten.

 

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und als Leser kann man sich schnell ein Bild zu ihnen machen. Besonders gelungen finde ich, dass der Hauptprotagonist Tomas kein typischer Ermittler sondern ein Historiker ist, der nur zufällig in die Ermittlungen rund um die Entführung geraten ist. Vor allem Tomas war mir von Anfang an sehr sympathisch, was zur Folge hatte, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen, da ich so sehr mit ihm mitfiebern musste. Aber auch die anderen Protagonisten werden ausführlich beschrieben und dem Leser dadurch näher gebracht.

 

Obwohl „Vaticanum“ der mittlerweile dritte Fall für den Historiker Tomas Noronha ist und ich keinen der Vorgängerbände kenne, konnte ich sofort in die Handlung einsteigen und dieser problemlos folgen. Ich hatte beim Lesen nie das Gefühl, dass mir für das Verständnis wichtige Informationen aus den ersten Teilen fehlen. Da mir die Mischung aus historischen Fakten, Verschwörungstheorien und Fiktion sehr gut gefallen hat, werde ich vermutlich die beiden Vorgänger noch lesen und hoffe auf weitere Fälle für Tomas.

 

FAZIT:
„Vaticanum“ ist eine äußerst gelungene Mischung aus Thriller, Fiktion und historischen Fakten. Ich denke, dass jeder Fan von Dan Brown auch dieses Buch mögen wird. Da mir persönlich manche Fakten etwas zu ausführlich beschrieben wurden und dadurch die Handlung hin und wieder etwas abgesackt ist, vergebe ich 4 Sterne!