Rezension

Verrat

Blut aus Silber - Alex Marshall

Blut aus Silber
von Alex Marshall

Nach 20 Jahren endet das Leben der Bürgermeisterin Zosia. Ihr Dorf wird dem Erdboden gleich gemacht und ihr Ehemann getötet. Die Witwe schwört Rache und steigt in ihre kobaltblaue Rüstung, die sie niemals mehr verwenden wollte.

Die ehemalige Herrscherin zieht durch die Lande um ihre einstigen Verbündeten zu sammeln und die Mörder ihres Gemahls zur Verantwortung zu ziehen. Gleichzeit versammelt auch auf der anderen Seite der Welt eine kobaltblaue Kriegerin ein Heer zum Kampf gegen die amtierende Regentin.

Die beiden treffen nach Monaten aufeinander, die junge Prinzessin Ji-hyeon und Zosia verbünden sich um gemeinsam die letzte Schlacht zu schlagen.

Alex Marshall erzählt in seinem Debüt über hunderte von Seiten die Schicksale der alten und neuen Rebellin, sowie deren Gefährten ohne langweilig zu werden. Die komplexen Handlungsstränge sind für den Leser sehr anspruchsvoll zu verfolgen. Namen und Figuren ähneln einander, zeitlich sind die Episoden manchmal nicht eindeutig einzuordnen. Da findet man sich von einem Absatz zum nächsten in einer Handlung die bereits in der Vergangenheit angesiedelt sein müßte, aber hier aktuell in der Gegenwart spielt. Das ist sicherlich den vielen Personen geschuldet, die auf der Suche nacheinander sind. Regierungstruppen suchen die Aufständischen, Zosia sucht ihre Weggefährten, die Weggefährten leben ihr Leben, zahlreiche Nebenfiguren erfahren prominente Geschehnisse. Trotzdem findet man im Konglomerat der Rebellen recht schnell seine Favoriten. Hat man sich im Leben der Protagonisten eingelesen, dann findet alsbald wieder eine Aktion statt, die neue Betrachtungsweisen einfordern. Keine Verbindung ist so klar und einfach wie es scheint. Kooperationen sind nicht stabil, alles möglicherweise nur Trug.

Unter den handelnden Akteuren befinden sich nur wenige Menschen. Viele Gattungen menschenähnlicher Wesen bewohnen den Planeten. Auch der Unterscheid zwischen weiblich und männlich ist nicht auf den ersten Blick erkennbar. Marshall erschafft ein gänzlich neues Universum in welchem noch vieles zu erforschen wäre.

Für alle die Fantasy lieben ein gelungenes Werk (wie es scheint auch der Auftakt zu einer neuen Reihe).