Rezension

Vier Freundinnen, ein Haus und ein Wochenende, das alles verändert

Apfelrosenzeit - Anneke Mohn

Apfelrosenzeit
von Anneke Mohn

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

Der Tod der gemeinsamen Freundin bringt sie wieder zusammen: vier ehemalige Mitbewohnerinnen, die Isas Haus entrümpeln. Das Haus mit den Apfelrosenhecken, in dem sie zu Studienzeiten gelebt haben. Tagsüber wird ausgeräumt und zusammengepackt, abends bei Rotwein über das Leben geredet. Doch jede der Frauen hat Geheimnisse, die sie lieber nicht erzählt. Als an einem kalten Dezembertag die Heizung ausfällt und sich die Freundinnen in der Küche um den warmen Ofen versammelm, kommt es zum Eklat. Und nichts ist mehr, wie es einmal war.

== Das Cover: ==

Das Cover wirkt fast schon malerisch. Die rosa rugosa, also die Apfelrose oder Kartoffelrose- Hagebutten passt so perfekt zum Buchtitel und -inhalt, dass ich mir kein schöneres Cover dazu hätte denken können.

== Leseeindrücke: ==

Wie der Leser im Buchrückentext lesen kann, dreht sich dieser Roman um die ehemaligen WG-Bewohnerinnen Sanne, Mona, Fritzi und Kirsten.Die Fünfte im Bunde - Isa -  ist vor etwa einem Jahr bei einem Autounfall tödlich verunglückt und ihr Haus, das mit der Apfelrosenhecke davor, steht nun leer, soll Ende Februar zum Verkauf an einem Makler übergeben werde. Isas Mutter Brigitte ist etwa 70 Jahre alt und schafft es nicht, das Haus zu räumen, bittet Sanne, die wiederum Mona, die Fritzi und Sanne bittet auch noch Kerstin zu helfen, diese Angelegenheit zu erledigen.
Mehr oder weniger begeistert stimmen alle darauf ein. 15 Jahre sind seit ihrer WG-Zeit vergangen und man hatte dann und wann gemeinsam noch Kontakt und sind auch teilweise noch befreundet. Als sie gemeinsam das Haus entrümpeln kommen sie sich alle wieder näher und man merkt: Jeder hat seine eigenen Sorgen, bis dann etwas offensichtlich wird, womit der Leser nicht gerechnet hat und das die Gefühlswelt der Freundinnen völlig aus der Bahn wirft….

Wir lesen aus verschiedenen Blickwinkeln und lernen so die Damen und ihr Leben, ihre Ängste und Gedanken kennen.
Vor einem jeden Kapitel steht der Name der jeweiligen Freundin, aus deren Sicht gerade geschrieben wird. Und auch chronologisch nach Monaten sortiert, wann wir uns in welchem Monat befinden.

Jede verbindet andere Erinnerungen an die WG-Zeit und an das Haus. Wir erleben wie sie es nach langer Zeit betreten und die Erinnerungen
hochkriechen. Alle vier wirken so unterschiedlich und dennoch verbindet sie etwas: Die ehemalige WG-Zeit, ihre Freundschaft, das Haus, ihre Erinnerungen und bei jeder scheint der Schuh zu drücken. Glücklich sind alle Menschen gleich, unglücklich jede auf ihre eigene Art. Welche Art von Unglück wen bekümmert hat mich sehr betroffen gemacht und mit diesen Wendungen hätte ich nie gerechnet. Alle Damen werden charakterlich und optisch sehr detailliert und gut vorstellbar beschrieben. Dank der überschaubaren Charaktere, war ich sofort mit allen Protagonisten vertraut und kannte sie bald so gut, als würde ich sie persönlich kennen. Die Räumung des Hauses beschreibt die Rahmenhandlung, die Sorgen der Freundinnen, die Nebenhandlung, die hier fast schon zur Haupthandlung tendiert. Sämtliche Geschehnisse wirken sehr authentisch und schlüssig.

Der Schreibstill ist wunderbar leicht und lässt sich im Fluge lesen. Die angenehm kurzen und kurzweiligen Kapitel verteilen sich auf 314 Seiten, die sich Dank der augenfreundliche großen Schrift wunderbar lesen lassen.

Die Autorin Anneke Mohn hat mit ihrem Roman „Apfelrosenzeit“  eine Unterhaltungslektüre für Frauen geschaffen, wie ich sie gerne lese und noch lieber mehr davon lesen würde. Ich vergebe sehr gerne 5 von 5 Sternen!

© esposa1969