Rezension

Kurzweilige Unterhaltung über eine Freundschaft von vier Frauen!

Apfelrosenzeit - Anneke Mohn

Apfelrosenzeit
von Anneke Mohn

Nachdem Freundin Isa bei einem Verkehrsunfall verstorben ist, beschließen ihre vier ehemaligen WG-Freundinnen, die Haushaltsauflösung von Isas Haus an der Kieler Förde zu übernehmen. Seit ihrer gemeinsamen Studienzeit vor 15 Jahren unter dem Dach des Hauses, haben sie sich hin und wieder getroffen, aber doch ein wenig auseinander gelebt. Schnell finden sie wieder zusammen, trauern um ihre Freundin und schwelgen auch in alten Erinnerungen. Dabei kommen Erlebnisse und Geheimnisse zum Vorschein, die das Schicksal der einzelnen Frauen beschreiben.

Anneke Mohn hat die Charaktere liebevoll detailliert gezeichnet und so sieht man die einzelnen Frauen klar vor sich.
Da ist zum Beispiel Sanne, die mit Robert verheiratet ist und zwei Kinder hat, aber keinen Beruf gelernt hat. Sie ist mit ihrem Leben zufrieden und lebt für ihre Familie und merkt erst langsam, dass bei ihr die Verwirklichung eigener Träume bisher auf der Strecke geblieben ist.
Mona ist eine selbständige Frau, die ihre Unabhängigkeit liebt und ein Verhältnis mit einem verheirateten Mann hat. Lebensplanung liegt ihr nicht, sie plant nicht, sie lebt einfach.
Kirsten ist eine patente Frau, Lehrerin und zielorientiert in ihrem ganzen Verhalten. Leider ist ihr größtes Lebensziel immer noch nicht eingetroffen.
Fritzi ist allein erziehende Mutter einer fünfjährigen Tochter, die einen heimlichen Geliebten hat und der Kaufsucht verfallen ist.
 
Diese Frauenschicksale haben alle ihre Höhen und Tiefen. Gerade im Miteinander fallen die persönlichen Probleme der Frauen auf. Vieles kommt nun an die Oberfläche, von dem bisher nichts bekannt war. Die Frauen lernen sich erneut kennen und versuchen, miteinander umzugehen. Es wird gelacht, geweint, gestritten und gehofft. Es ist unumgänglich, dass man als Leser Vorlieben und Abneigungen in Bezug auf einzelne Protagonisten entwickelt. Dieser Roman lebt von Gefühlen und den verschiedenen Schwächen und Stärken der Frauen. Diese Frauen-Freundschaft als Leser zu beobachten ist Unterhaltung ohne dabei zu oberflächlich zu sein.

Der Schreibstil ist durchgängig flüssig, zeigt auch landschaftliche und lukullische Szenen sehr deutlich und berührt emotional. Mit Ausflügen in die Musikwelt gewinnt der Roman noch an Eindruckskraft.  4 von 5 Sternen.