Voller Herz, Gefühle und Humor
Bewertet mit 5 Sternen
Auszug aus dem Klappentext:
»Nun schieß mal los. Geht Sylt endlich unter?«
»Nee. Sylt ist weiterhin schön. Also die Insel. Auf die Bewohner bin ich gerade nicht so gut zu sprechen. Also eigentlich nur auf einen …«
Fazit:
Laura ist bisher mit ihrem Leben eigentlich zufrieden. Doch die Affäre mit ihrem Chef bereitet ihr immer mehr Unbehagen, da es sich abzeichnet, dass sie immer nur die Nummer 2 sein wird. Was tun?
Für Laura bleibt nur die Flucht nach vorne und sie kündigt ihren Job und verlässt Sylt, um bei ihren skurrilen Eltern unterzukriechen. Doch wie soll es nun für sie weitergehen?
Dies ist der dritte Roman der Fördeliebe, auf den ich sehnsüchtig gewartet habe, da ich die anderen Bände voller Begeisterung gelesen habe. Um dieses Buch zu lesen ist es keine Voraussetzung die Vorgänger zu kennen, doch es erhöht den Lesegenuss, da auch alte Bekannte auftauchen und das Gefühl vermitteln nach Hause zu kommen.
Wie der Titel schon verrät, handelt der Roman dieses Mal in der Weihnachtszeit, oder hat im weiteren Sinne etwas mit Weihnachten zu tun. Laura hat Sylt verlassen und lebt nun wieder in Eckernförde. Sie hat glücklicherweise im Tourismusbüro eine Anstellung gefunden und soll sich um die Neuausrichtung des verstaubten, altbackenen Weihnachtsmarktes kümmern. Doch ihre Pläne sorgen nicht bei allen Beteiligten für Begeisterung. Wird sie ihre Ideen umsetzten können? Das müsst ihr leider selbst lesen.
Doch nicht nur der Weihnachtsmarkt bereitet Laura Kopfzerbrechen, denn auch ihr Herz kann sich nicht entscheiden, für wen es nun schlagen soll. Jacques ihr Chef oder Ben ihre Tinder Bekanntschaft. Wer wird sie erobern? Wie viele Klippen muss sie noch überwinden, um sich für den Richtigen zu entscheiden?
Laura war mir schnell sympathisch, auch wenn ich anfangs meine Probleme hatte, ihre Affäre zu verstehen. Im Schoss ihrer Familie und ihrer Freunde entwickelt sie sich jedoch weiter und beginnt ihr bisheriges Denken und Verhalten zu reflektieren, auch wenn sie noch so manchen Irrweg beschreitet.
Auch Ben habe ich schnell in mein Herz geschlossen, doch ich kam ins Schleudern, als er sein Verhalten plötzlich veränderte und sich von Laura abwandte. Gut, dass es Freunde gibt, die eingreifen. Doch halt, mehr verrate ich nicht.
Die Familie von Laura war einfach herrlich und hat mich oft zum Lachen gebracht. Warum es Weihnachten dann Fischstäbchen gibt statt der vorgesehenen Gans und wer Klappspaten ist, dass müsst ihr selbst herausfinden, es lohnt sich und wird euch mit Sicherheit auch zum Lachen bringen.
Sämtliche Charaktere wirkten auf mich, wie aus dem wahren Leben gegriffen und ich konnte sie verstehen und ihre Gedanken und Taten immer nachvollziehen. Ich konnte wieder mitleiden und mitfühlen und hatte das Gefühl, direkt vor Ort dabei zu sein. An der Seite von Laura und Ben habe ich mich pudelwohl gefühlt und wäre gerne länger bei ihnen geblieben.
Der Schreibstil war wieder locker und flüssig, so dass die Seiten leider viel zu schnell dahinflogen und ich mich viel zu schnell von Eckernförde verabschieden musste. Ich hätte gerne weitergelesen und den Humor der Autorin genossen, der sich besonders in den witzigen Dialogen finden lässt. Doch die Bücher von Jane Hell bergen Suchtpotential und ich kann sie immer nur in einem Rutsch lesen und das jeweilige Buch kaum aus der Hand legen.
Wenn ihr jetzt neugierig seid, welche Welten dieses Mal aufeinanderprallen und was in Eckernförde passiert, dann holt euch einfach dieses Buch und genießt so schöne Lesestunden, wie ich sie hatte. Ich freue mich jetzt wieder auf eine Fortsetzung und vergebe natürlich eine überzeugte Leseempfehlung für dieses Lesevergnügen.