Rezension

Warmherzig und fesselnd erzählt

Das Leuchten jenes Sommers
von Nikola Scott

Bewertet mit 5 Sternen

Gebundene Ausgabe: 488 Seiten

Verlag: Wunderlich (16. April 2019)

ISBN-13: 978-3805200387

Originaltitel: Summer of Secrets

Übersetzung: Nicole Seifert

Preis: 20,00 €

auch als E-Book erhältlich

 

Warmherzig und fesselnd erzählt

 

Inhalt:

Cornwall, 1939. Im Alter von 15 Jahren verliert Georgiana ihren Vater durch einen Unfall, nachdem die Mutter schon bei der Geburt ihrer Schwester Madeleine gestorben war. Die Jugendliche muss ihrer kleinen Schwester Vater und Mutter ersetzen. Es entwickelt sich ein starkes Band der Liebe zwischen den beiden, doch Georgiana ist auch ein Freigeist. So reist sie einige Monate auf den Kontinent und kommt kurz vor Ausbruch des Krieges mit einer Schar neuer Freunde zurück. Besonders Victor, Georgianas Freund, macht Maddy nun das Leben schwer. 

 

Plymouth, 70 Jahre später. Chloe erfährt, dass sie schwanger ist. Doch es kommt keine Freude bei ihr auf. Die Ehe mit Aidan läuft nicht mehr so, wie sie sollte. Durch einen Arbeitsauftrag lernt Chloe Maddy kennen. Die beiden ungleichen Frauen freunden sich an und helfen sich gegenseitig.

 

Meine Meinung:

Romane, die mehr als 20 Jahre in der Vergangenheit spielen, sind eigentlich gar nicht mein Fall. Umso überraschender war es für mich, dass Nikola Scott mich mit „Das Leuchten jenes Sommers“ durchweg begeistern konnte. Ich kann gar nicht sagen, welcher der beiden Erzählstränge mir besser gefiel - ich war von beiden gefesselt und mochte das Buch nicht aus der Hand legen. 

 

Die Autorin konnte mich mit einer wunderbar atmosphärischen Erzählung sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart überzeugen. Sie stieß damit mein Kopfkino an, die Geschichte erwachte vor meinem inneren Auge zum Leben. Die Protagonisten sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet und wirken sehr authentisch. 

 

Geschickt verknüpft Nikola Scott die Leben ihrer beiden Hauptfiguren, indem sie einige Parallelen einfügt. Trotzdem sind beide Handlungsstränge auch eigenständig. 

 

Im Nachwort schreibt die Autorin, sie wollte einen Roman über die Liebe schreiben, aber keinen Liebesroman. Dies ist ihr absolut gelungen. Es gibt hier so viele Facetten der Liebe, die angesprochen werden: Elternliebe, Kinderliebe, Geschwisterliebe, romantische Liebe, fürsorgliche Liebe, erdrückende Liebe usw. Dabei wird auch sehr schön gezeigt, wie Liebe manchmal ganz schnell in Hass oder Kontrollsucht umschlagen kann.

 

Fazit:

Mich hat das Buch gefesselt und berührt und so in das schöne Cornwall entführt.

 

★★★★★