Rezension

Was brauchen wir von unseren Eltern?

Das dritte Licht -

Das dritte Licht
von Claire Keegan

Bewertet mit 5 Sternen

Irland in den 1980er Jahren aus den Augen eines vielleicht 8-jährigen Mädchens. Sie wird von ihrem Vater für einen Aufenthalt zu entfernten Verwandten gebracht, da ihre Mutter hochschwanger und mit Hof und weiteren Geschwistern beschäftigt ist.
Die Verwandten sind kinderlos.
Beschrieben aus der Sicht des Mädchens erleben wir den neuen Alltag. Sie stellt Vergleiche zwischen den Haushalt an, wundert sich etwas, dass manches ganz anders abläuft. Am Ende der Ferien hat sie sich verändert.
Manches bleibt unausgesprochen, und doch wird alles gesagt.
Die Stimmung der Erzählung überzeugt in ganzer Linie. Durchgehend hatte ich ein Gefühl von Bedrohung, man wartet auf ein Unheil.
Die Charaktere sind so lebhaft vor meinen Augen, als hätte ich einen ganzen Sommer mit ihnen verbracht. Von Anfang an war ich ergriffen.
Die Beschreibungen der Alltagssituationen sind so auf den Punkt und voller Menschenkenntnis.
Das Buch wirkt nach. Ein Lesehighlight!