Rezension

Weniger erotiklastig, mehr gefühlsbetont

Until Friday Night - Maggie und West - Abbi Glines

Until Friday Night - Maggie und West
von Abbi Glines

Bewertet mit 4 Sternen

"Until Friday Night - Maggie und West" handelt von West, einem der High School Footballstars von Lawton. Nach außen hin ist er efolgreich, nicht nur im Sport, auch sein Mädchenverschleiß ist beachtlich. Doch keiner ahnt, dass er von den Sorgen um seinen krebskranken Vater innerlich zerfressen ist. Da kommt die Cousine seines besten Freundes, Brady, in die Stadt. Maggie redet jedoch aus eigener Überzeugung nicht, weil sie als 15-jähriges Mädchen Zeugin einer unfassbaren Tragödie wurde. Die beiden sind Seelenverwandte und um West beizustehen, gibt Maggie für ihn ihr Schweigen auf und erobert so sein Herz im Sturm...

Die Rosemary-Beach-Serie ist noch nicht ganz beendet, da beginnt schon die neue Serie rund um das Footballteam einer Kleinstadt. Einhergehend damit wird auch eine jüngere Zielgruppe angesprochen, doch das konnte mich nicht im Geringsten davon abhalten, hier mal reinzuschnuppern!

Die Ausgangslage ist auf jeden Fall super gewählt. Das letzte High School Jahr, also irgendwo zwischen jugendlich und erwachsen angesiedelt. Irgendwie noch Kinder und gleichzeitig schon so alt, dass man sich dem Ernst des Lebens stellen muss, weil bald die Zukunft nach der High School beginnt. Dazu auch noch Sport integriert und schon bin ich gerne dabei.

Der Einstieg mit den Figuren verläuft bei mir jedoch etwas holprig. Maggie wirkt arg schüchtern und West überheblich und wirklich wie ein Arsch. Zum Glück bleibt das nur der erste Eindruck. Maggie ist trotz ihrer tragischen Vergangenheit durchaus ein selbstbewusstes Mädchen, das für ihre Überzeugungen einzustehen weiß. Ich muss sagen, dass sie mir wirklich zu einer der liebsten weiblichen Figuren von Abbi Glines geworden ist. Auch West berappelt sich ordentlich. Er ist diese Tragik in seinem Leben einfach nicht gewohnt und muss sich erstmal in seinen Lebensbedingungen zurecht finden. Dennoch bleibt er bis zum Ende recht egoistisch. Das mit den Besitzansprüchen gegenüber Maggie wird mir auch wirklich zu überspitzt dargestellt.

Insgesamt wird zwar eine andere Zielgruppe angesprochen und dann auch noch eine jüngere, aber was die Themen und den Stil angeht, wirkt "Until Friday Night" fast schon erwachsener. Die ganzen typischen Sexszenen von Abbi Glines sind kaum vorhanden, stattdessen werden wirkliche Gefühle transportiert und intensive Geschichten erzählt. Diese Mischung gefällt mir jedenfalls sehr gut, denn so ist auch die Charakterentwicklung intensiver und glaubwürdiger. An Drama wird nicht gespart, aber es handelt sich um Drama mitten aus dem Leben. Daher gefällt mir die Storyentwicklung sehr gut.

Schade finde dagegen, dass das Football-Setting recht wenig genutzt wurde. Football, Sport generell, kann unheimlich viele Emotionen transportieren und das wird einfach kaum genutzt. Ab und zu werden Fachtermini wie Quarterback, Wild Receiver eingestreut, aber warum wird nicht einfach ein Spiel aus Wests Sicht dargestellt?

Fazit: Die neue Mischung für die jüngere Zielgruppe gefällt mir gut. Es werden mehr Geschichten und dann auch noch intensive Geschichten erzählt, Erotik kommt dagegen kaum zum Zug (ist der Zielgruppe genau angemessen). Maggie gefällt mir wahnsinnig gut, West eher weniger, aber der Gesamteindruck stimmt. Da ich definitiv noch Ausbaupotenzial sehe, vergebe ich vier Sterne!