Rezension

Wichtiges Thema mit wackeliger Umsetzung

Berühre mich. Nicht. - Laura Kneidl

Berühre mich. Nicht.
von Laura Kneidl

Bewertet mit 3 Sternen

Worum geht’s?

Sage will eigentlich nur eins: Mit ihrer Vergangenheit abschließen und endlich neu anfangen. Das klappt bloß nicht so wirklich, denn der Bruder ihrer neuen Freundin April verkörpert so ziemlich alle ihre Ängste – und schafft es trotzdem, die Schmetterlinge in ihrem Bauch nicht nur vor Angst verrücktspielen zu lassen.

 

Meine Meinung

Als großer Fan von Laura Kneidl musste ich die Nicht – Reihe natürlich noch einmal rereaden, bevor ich mit Band vier anfangen konnte. Im Großen und Ganzen hatte ich eigentlich recht positive Erinnerungen an die Geschichte, restlos begeistert war ich nach dem Lesen allerdings leider nicht mehr.

Was mir bei diesem Buch wie immer gut gefallen hat, war der Schreibstil. Ich persönlich freue mich immer sehr über einen Schreibstil mit Wiedererkennungswert, und meiner Meinung nach ist das bei Laura Kneidl definitiv der Fall. Auch die Thematisierung von Panikattacken und psychischer Gesundheit finde ich grundsätzlich sehr wichtig und gemessen am Erstveröffentlichungsdatum bzw. dem Buchmarkt zu dieser Zeit tatsächlich verhältnismäßig frühzeitig.

An der Umsetzung hat mir dann aber leider nicht so gut gefallen, wie sprunghaft und inkonsequent manche Reaktionen der Protagonistin waren. Panikattacken verlaufen zwar nicht zwangsläufig linear oder logisch begründet, das ist mir auch klar. Das Hin und Her kam mir bei Sage aber manchmal etwas unbeabsichtigt vor, so als müsste man immer mal wieder erwähnen, dass da noch eine Menge Trauma vorhanden ist. Meiner Meinung nach hat das auch Auswirkungen auf die Authentizität der Figuren gehabt, da ich persönlich weder zu Sage, noch zu Luca eine richtige Beziehung aufbauen konnte und deshalb die Chemie zwischen den beiden nicht so wirklich gespürt habe.

Was ich auch ein wenig seltsam fand, waren die vielen Zufälle die zugunsten von Sage ausfielen. Natürlich habe ich ihr jedes Glück der Welt gegönnt, so richtig gut konstruiert fand ich die Geschichte aber leider nicht, was mich in Kombination mit der fehlenden Beziehung zu den Figuren nicht mehr ganz so begeistern konnte, wie das vor ein paar Jahren noch der Fall war.

 

Fazit

Auch wenn Laura Kneidl noch immer eine meiner Lieblingsautorinnen ist, hat mich dieses Buch in seiner Umsetzung nicht mehr so ganz begeistert, wie das vor ein paar Jahren noch der Fall war. Das Thema ist nichtsdestotrotz unglaublich wichtig, etwas besser konstruieren hätte man die Geschichte aber definitiv können.

Von mir gibt es dafür drei Bücherstapel.