Rezension

Wie kann ich mein Leben verbessern?

Wie lebe ich ein gutes Leben? - Albert Kitzler

Wie lebe ich ein gutes Leben?
von Albert Kitzler

Bewertet mit 4 Sternen

Wer fragt sich nicht manchmal, wie er sein Leben verbessern könnte?
Schließlich möchte jeder ein glücklicheres und erfüllteres Leben führen.
Doch ist der Weg zu einem ausgeglichenen Selbst gar nicht so leicht zu erreichen, wie es vielleicht klingen mag. Helfen können bei dieser Suche die weisen Philosophen aus der Antike, denn ihre Weisheiten sind auch noch für die heutige Zeit gültig und wenn man ihr Wissen erst einmal auf die heutige Zeit übertragen hat, ist schon ein großer Schritt getan!

"Wie lebe ich ein gutes Leben", geschrieben von Albert Kitzler, behandelt die zentralen Fragen, die einem beim Nachdenken über ein besseres Leben in den Sinn kommen. Dabei erläutert er die Weisheiten anhand von Aussagen berühmter Philosophen wie zum Beispiel Seneca, Aristoteles, Konfuzius und Buddha. Wer nun aber hochkomplizierte Texte erwartet irrt sich, denn jede der antiken Weisheiten wird erklärt und in die heutige Zeit "übersetzt", sodass ein schnelles Verständnis möglich ist.

Zu Beginn des Buches wird erklärt, was einen Weisen ausmacht, welche Eigenschaften er besitzt und wie er sich in der Welt verhält. So hat man schon einen guten Überblick und kann über die einzelnen Punkte nachdenken, sich schon grobe Gedanken darüber machen, wie man zu den einzelnen Verhalten und Ansichten steht. Dann wird jedes Thema genauer erläutert und ausführlich berichtet, was die Weisen der Antike zu diesem Thema gedacht haben, wie sie sich verhalten haben, oder auch was man beim Nachdenken über dieses Thema beachten sollte.
Hierbei wird mit Zitaten, früher bemerkten Gegebenheiten (die aber heute immer noch gültig sind), oder auch kleinen Geschichten gearbeitet, sodass der Text abwechslungsreich gestaltet ist.
Abschließend zu jedem dieser Themen gibt es ein Zitat, eine Perle der Weisheit, die dann mit einem kurzen Merksatz zusammengefasst wird.
Die Aussagen sind verständlich und werden so ausführlich behandelt, dass man intensiv über sie nachdenken kann und die gewonnene Erkenntnis mit dem eigenen Leben vergleichen kann. Beim Lesen ist es, aufgrund der Ausführlichkeit und der Wichtigkeit der Feststellungen wichtig, sich beim Lesen Zeit zu nehmen und immer wieder Pausen einzulegen, um das Gelesene zu verstehen und auf das eigene Leben zu übertragen.
Beim Lesen wird man über die veschiedensten Bereiche des Lebens geführt, über Zeit, die Mitmenschen und Freunde, über Veränderungen, Freiheit, Unabhängigkeit, Natur und vieles mehr, und erhält dadurch viele Einblicke in die Weltsicht der Philosophen, die so viele richtige Wege bereithält.
Fast jede gewonnene Erkenntis kann man, mit viel Übung und Offenheit im eigenen Leben umsetzen und damit sein Leben wirklich besser machen, doch an manchen, wenigen Stellen fiel, bzw. fällt, es mir ausgesprochen schwer, mir auch nur vorzustellen, mich in dieser Hinsicht zu verbessern.. Besonders beim Thema Tod war dies der Fall.. Aber das mag auch an meinem Alter liegen, ich kann und möchte mir einfach nicht vorstellen, meine Liebsten zu verlieren, bzw. mich darin zu Üben Abschied von ihnen zu nehmen, indem ich mir regelmäßig ihre Vergänglichkeit verdeutliche.. Das heißt, man stellt sich solche Szenen zwar manchmal vor, nicht aus Übung, sondern einfach um darüber nachzudenken, wie man im Leben weitermachen würde, aber ich denke wirklich nicht, dass ich durch öfteres Denken an diese Vergänglichkeit (auch meiner Selbst) in der Lage wäre, weniger zu Trauern..
Aber das ist auch nur meine subjektive Meinung und sie wird sich mit zunehmendem Alter vielleicht ja auch noch ändern bzw. abwandeln..

Alles in allem kann ich dieses Buch jedem weiterempfehlen, der sich für die praktische Philosophie interessiert, sein Leben verbessern möchte und auch vor antiken Weisheiten nicht zurückschreckt, gerne über getroffene Aussagen nachdenkt und gewonnene Erkenntisse gerne verinnerlicht.
Denn dann wird dieses Buch ein sehr gutes Mittel sein, besser zu sich zu finden, und sich wieder ins Gedächtnis zu rufen, was im Leben wichtig ist, denn es zeigt einem keine Weisheiten indem es nur trocken ein Zitat an das nächste gereiht offenbart.