Rezension

Zeugenkussprogramm

Kiss & Crime 1 - Zeugenkussprogramm - Eva Völler

Kiss & Crime 1 - Zeugenkussprogramm
von Eva Völler

Bewertet mit 5 Sternen

Dank dem Verlag BasteiLübbe durfte ich vor dem Lesen des Buches bereits verschiedene Handlungsorte im Rahmen einer Bloggerchallenge "besichtigen". Daher war es dann um so interessanter, die Orte auch leserisch zu erkunden. Und ich wurde nicht enttäuscht. Weilten wir zu Beginn des Buches noch in der Großstadt Berlin, so zogen wir mit Emily kurze Zeit später in die idyllische Rhön/Hessen. Dort erleben wir, wie überfordert Emily mit der neuen Situation ist, vor allem als auch noch Pascal ihr zu ihrem Schutz dauerhaft an die Seite gestellt wird. Zwischen Gefühlschaos und Angst vor der Vergangenheit in Berlin leiden und freuen wir uns mit Emily zusammen. 

"Kiss&Crime besteht aus drei Zutaten: Als Basis ein Thriller, kombiniert mit viel Liebe und Romantik und das ganze gewürzt mit einer großen Prise Humor."

Eva Völler gelingt mit ihrem "Zeugenkussprogramm" die perfekte Mischung zwischen Mädchenroman und Jungendkrimi. Eine Prise Gefühl, eine Prise Spannung und ganz viel Heimatliebe machen das Buch zu einem wahren Pageturner. Auch Leser und Leserinnen, die nicht mehr unbedingt in die Zielgruppe für Jugendbücher fallen (wie ich) können sich mit Emily und Pascal in die Zeit der ersten großen Liebe zurück versetzen lassen. 

"Ich wollte gerne ein Mädchen-Buch schreiben, welches aber auch Thriller- bzw. Krimielemente enthalten sollte. So entstand die Idee zu "Kiss&Crime"

Sowohl die Haupt- als auch die Nebencharaktere sind super ausgearbeitet. Emily, süße 17 Jahre und noch ein wenig naiv, ist mir von Anfang an sehr sympathisch. Pascal ist mit seinen gerade mal 21, fast 22 Jahren, schon zu 100% in der Berufswelt angekommen und hat schon eine kleine Karriere hingelegt. So kann er sich bereits mit seinem jungen Alter beim LKA als vollwertiger Personenschützer beweisen. 

Emilys Mama ist die leicht klischeebehaftete alleinerziehende Mutter, die sich schnell verliebt und damit auch schnell auf die Nase fällt. 

Am besten hat mir Emilys Oma Gerti gefallen. Sie ist eine robuste Rentnerin, die sich seit Jahren mit dem Schreiben von Liebesromanen die Zeit vertreibt, und dass sehr erfolgreich. Immer bewaffnet mit ihrem Diktiergerät, um sämtliche Einfälle sofort festhalten zu können, hält sie die ganze Familie auf Trapp. Mich freut es sehr, dass Omi Gerti auch im nächsten Band der "Kiss&Crime"-Reihe wieder mit von der Partie ist. 

"Alle Charaktere sind frei erfunden. Ich hatte für niemanden eine konkrete Vorlage, auch zu Omi Gerti nicht."

Der Schreibstil ist jugendlich, flüssig und klar verständlich. Wir werden hier nicht mit langen, verschachtelten Sätzen gequält, sondern können das Buch quasi in einem Rutsch weg lesen. Dass die Liebesgeschichte zwischen Emily und Pascal sehr züchtig bleibt, verdanken wir Emilys Alter. Oft ist es unerwünscht, dass Minderjährige in Jugendbüchern zu versext dargestellt werden. So bleibt es hier nur beim "Knutschen", was der Geschichte an sich jedoch keine Abbuch tut. 

"Es sind insgesamt 3 Bände für die "Kiss&Crime"-Reihe geplant. Alle werden in sich abgeschlossen sein, denn ich mag keine Cliffhänger bei Büchern."