Rezension

Zu viel cosy, zu wenig crime

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein -

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein
von Emily Winston

Bewertet mit 3 Sternen

Penelope St. James will in dem kleinen Ort Shaftesbury eine exklusive Partnerschaftsvermittlung eröffnen. Dafür ist sie extra aus London aufs Land gezogen. Doch ist sie hier mit ihrer Vermittlung wirklich richtig? Handyempfang gibt es nur auf dem Friedhof und im Ort kennt sowieso jeder jeden.

Ich liebe Krimis. Dabei mag ich leise Krimis, Krimireihen, bei denen das Privatleben der Ermittler einen Teil der Handlung einnimmt, Actionkrimis, skandinavische Krimis, Whodunit. Die Krimihandlung sollte sich jedoch wie ein roter Faden durch das Buch ziehen.

Das ist in diesem Buch „Der Mordclub von Shaftesbury“ der Autorin Emily Winston jedoch leider nicht der Fall. Gemeinsam mit der weiblichen Hauptfigur lernen wir nach und nach erst einmal die Bewohner des kleinen Örtchens und ihre Funktionen in der Dorfgemeinschaft kennen. Auf eine Krimihandlung wartet man die ersten 90 Seiten allerdings vergeblich.

Ich lese durchaus auch gerne schon einmal einen Krimi aus dem Subgenre Cosy Crime. Jedoch nicht, wenn ich die Krimihandlung mit der Lupe suchen muss. Da kann man nach meiner Ansicht kaum noch von einem Krimi reden und es verprellt mich als eingefleischte Genreliebaberin eher als dass ich Lust auf mehr davon habe. Bei Cosy Crime denke ich an Angela Lansbury in „Mord ist ihr Hobby“. Und auch hier hat das Verbrechen der jeweiligen Folge die Handlung bestimmt. Genau das erwarte ich von guten Cosy Crime Krimis.

Gefunden habe ich dies in diesem Buch leider nicht. Dabei kann die Autorin durchaus schreiben. Ihr Schreibstil hat mir gut gefallen. Er wirkt, als würde sie mir das Geschehen in einem netten Plauderton schildern. Doch leider ist das für ein gutes Buch nicht ausreichend. Der Inhalt muss ebenso stimmen. Daher werde ich diese Reihe nicht weiterverfolgen.