Rezension

Zu viel des Guten

Die Liebe an miesen Tagen -

Die Liebe an miesen Tagen
von Ewald Arenz

Bewertet mit 3 Sternen

Als sich Clara und Elias begegnen, stimmt sofort die Chemie zwischen ihnen. Elias muss sich eingestehen, dass er mit der falschen Frau zusammen ist und Clara, dass sie nicht mehr alleine sein möchte. Clara ist Witwe, die sich um ihre demente Mutter kümmern muss und gerade ihren Job verloren hat. Elias ist um einiges jünger als Clara. Er ist früh Vater geworden und hat, seit seiner gescheiterten Beziehung zu der Mutter seiner Tochter, keine Frau mehr an sich heran gelassen. Mit Clara ist alles anders. Die zwei Verliebten leben ihre Liebe und Leidenschaft aus, bis Clara ein Jobangebot in Hamburg bekommt. Wenn sie es annimmt liegen 600 km zwischen ihnen, kann ihre junge Liebe das aushalten?

Die Geschichte hat mich sofort angesprochen. Zwei Menschen in der der Mitte ihres Lebens, mit ziemlich viel Gepäck aus der Vergangenheit, die sich noch einmal mit Haut und Haaren verlieben. Poetisch, aber nie kitschig beschreibt der Autor diese wunderbare Liebesgeschichte. Es ist zauberhaft zu verfolgen, wie Clara und Elias sich kennen und lieben lernen. Dann bekommt Clara dieses einmalige Jobangebot und ich konnte ihre Zerrissenheit nachfühlen.

Leider verfranzt sich der Roman im letzten Drittel in zu vielen medizinischen Details, die Handlung bekommt eine überbordende Dramatik. Mir hätte der Konflikt einer Fernbeziehung und dessen Lösung ausgereicht. Das große Drama hätte ich nicht gebraucht, denn es lässt die Geschichte plötzlich unglaubhaft wirken. Es ist einfach zu viel und lenkt vom Wesentlichen ab. Wirklich sehr schade, denn der Grundgedanke und der Beginn des Romans sind ganz außergewöhnlich und wunderbar.