Rezension

Zurück in eine dunkle Zeit, in der drei Frauen mit ihrem Mut strahlen!

Die Frauen von Paris
von Pam Jenoff

Ein historischer Roman der drei starke Frauen im Rahmen des Zweiten Weltkrieges thematisiert? Der musste unbedingt gelesen werden! Zu mal Pam Jenoff mit "Die Frauen von Paris" einen Aspekt des Zweiten Weltkrieges beleuchtet, der mein Interesse auf jeden Fall geweckt hat. 

Der Roman teilt sich in drei Handlungsstränge auf, die zeitlich nur drei Jahre auseinander liegen. Einmal handelt es von der alleinerziehenden Mutter Marie, die 1943 in London von dem Geheimdienst ein Angebot bekommt, um als Agentin im besetzten Frankreich tätig zu sein. Parallel kommt hier Eleanor ins Spiel, die selbst zum britischen Geheimdienst gehört und für die Rekrutierung der jungen Frauen zuständig ist. Nur ein Jahr nach Beendigung des Krieges entdeckt die junge Kriegswitwe Grace einen Koffer am Bahnhof in Manhatten mit geheimnisvollen Fotos junger Frauen. Auf der Suche nach dem/der Besitzer*in stößt Grace auf eine unerzählte Geschichte.

Am meisten konnte mich die Charakterin Marie überzeugen, durch ihre wirklich beeindruckende Entwicklung im Laufe des Buches konnte sie mein Interesse wecken und ich habe bei ihrer Geschichte richtig mitfiebern müssen. Allerdings hat mich die angedeutete Romanze nicht richtig überzeugen können, ich hätte mir ein paar mehr Gefühle gewünscht. Wobei ich aber auch zugeben muss, dass der Roman dadurch mehr an Realität und Glaubwürdigkeit gewinnen konnte, was die fehlende Romantik wieder ausgleicht.

Bei Eleanor konnte ich sehr gut die Frustration und Ungerechtigkeit nachvollziehen, die der Frau in mitten der Männer dominierenden Welt wiederfahren ist. Ihre eher kühle Art lässt sich anhand ihres Berufumfeldes gut erklären und ohne dickeres Fell, hätte es wahrscheinlich keine Frau so weit geschafft.

Mit der Charakterin Grace konnte ich mich nicht so recht anfreunden, auch wenn sie mutiger wurde und viele Hürden überwunden hatte, so erschien mir ihr Charakter dennoch als oberflächlich und ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht. 

Was mich eindeutig erfreut hat, war die histrorische Genauigkeit dieses Romans. Hier wird nicht mit unwahrscheinlichen und romantisierten Gedanken gespielt, bei denen der Ernst und die Gefahr des Zweiten Weltkrieges verblasst, sondern gerade durch die teils unerfreulichen Wendungen, gewinnt der Roman für mich an Realität. Auch wenn sich die Romantikerin in mir manchmal was anderes gewünscht hätte... Zum Stil der Autorin kann ich nicht viel aussetzen, der Roman lässt sich flüssig lesen und stellt keine besonderen Herausforderungen dar. Insgesamt ein schöner Roman, der mein Interesse durch die weiblichen Agentinnen geweckt hat. Dennoch hätte ich mir mehr Informationen über die drei Frauen gewünscht, deren Geschichte miteinander verwoben ist.

Wer gerne mal eine andere Seite des Zweiten Weltkrieges kennenlernen möchte, die den Fokus auf Frauen legt, der ist bei dem Roman "Die Frauen von Paris" eindeutig richtig.