Rezension

Zwei bedeutende Männer der Geschichte und ihr Aufeinandertreffen

Und Marx stand still in Darwins Garten - Ilona Jerger

Und Marx stand still in Darwins Garten
von Ilona Jerger

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der erste Roman der Journalistin Ilona Jerger, handelt von zwei sehr bekannten Männern ihrer Zeit (und bis heute!) und ihrem fiktiven Aufeinandertreffen: Charles Darwin und Karl Marx. Beide leben gegen Ende des 19. Jahrhunderts in London und hadern mit ihren noch unerledigten Arbeiten und Krankheiten, welche ihnen stark zusetzen. Wie es der Zufall so will, haben Beide denselben Arzt: Dr. Beckett. Dieser ist von den beiden Persönlichkeiten sehr fasziniert und redet nicht nur über ihre jeweiligen Gebrechen mit ihnen: Wie spannend wäre es doch, wenn die beiden aufeinandertreffen würden? Was hätten sie sich zu sagen? Und schließlich kommt es auch zu jenem Treffen, bei dem sich der Entdecker der Evolution und der Vater der Revolution gegenübersitzen ...

Der Roman schöpft aus der fiktiven Idee: Was wäre, wenn Darwin und Marx sich gekannt hätten? In ihrem Werk vermischt die Autorin Wahrheit mit Fiktion und schafft ein durchaus interessantes Gespinst aus wissenschaftstheoretischen Fakten und Überlegungen, die dem Leser vermittelt werden und reiner fiktiver Handlung, in welche das ganze Geschehen eingebettet ist. Ihr Schreibstil ist angenehm, wenn sich auch teilweise in den etwas detailreicheren Beschreibungen einige Längen eingeschlichen haben. Es handelt sich hier keinesfalls um einen Unterhaltungsroman. Ein konzentriertes Lesen ist durchaus gefordert, wenn man den Gedankengängen der Protagonisten und ihren wissenschaftlichen Diskussionen folgen möchte. Aber für alle, die an den beiden Persönlichkeiten interessiert sind, bietet das Buch zumindest den Hauch einer Idee, wie sie prvat gewesen sein könnten, mit all ihren Marotten.

Ich kann den Roman durchaus empfehlen, wenn der Leser bereit ist, sich auf den einen oder anderen wissenschaftlichen Diskurs einzulassen. Doch dies ist vermutlich bereits der Fall, wenn man sich auf ein Buch mit solch einem Titel einlässt. Schließlich möchte ich noch anmerken, dass die Sympathie der Autorin für einen ihrer Protagonisten durchaus stark hervortritt. Der Leser ist hier aufgefordert, sich ein eigenes Bild über Darwin und Marx zu bilden.