Rezension

Abgeschnitten von der Außenwelt

Kalte Asche - Simon Beckett

Kalte Asche
von Simon Beckett

Bewertet mit 4.5 Sternen

Dr. David Hunter ist in sein altes Leben als forensischer Anthropologe zurückgekehrt und lebt mit Freundin Jenny in London. Allerdings ist er beruflich oft auf Reisen. So wird er gebeten, auf eine kleine Insel der Äußeren Hebriden zu fahren, um sich dort eine verbrannte Leiche anzusehen.

Die klassische Situation tritt ein: die Insel wird durch einen schweren Sturm von der Außenwelt abgeschnitten und die Bewohner sind auf sich gestellt, auch als sich erweist, dass es sich bei der Leiche um Mord handelt. Dr. Hunter hat einen pensionierten Kriminalisten und einen griesgrämigen Polizisten an seiner Seite und auch sonst gibt es auf der Insel einige interessante, gut gezeichnete Personen, die als Verdächtige herhalten können. Der Leser kann also mit rätseln und auf Hinweise achten, die gestreut werden.

Auch in diesem Band eskaliert die Lage immer weiter: es gibt Brandstiftung und Tote und einen furiosen Showdown. Und wenn der Leser denkt, 'das war's jetzt', legt Beckett noch einmal nach …

Ich finde alle Cover dieser vierteiligen Serie interessant gestaltet: minimalistisch schwarz-weiß. In diesem 2. Band arbeitet Beckett stärker mit Vergleichen und Metaphern und es gelingt ihm, die Atmosphäre auf der Wind gepeitschten Insel mit passenden Worten darzustellen und Spannung zu erzeugen. Inhaltlich und stilistisch überzeugend.

"Ich lauschte, hörte aber nur den Wind draußen toben. Die Stille erschien mir wie eine schwere Last, die im Raum hing und jederzeit herabfallen konnte." (S. 179)