Rezension

Absolutes Lesehighlight!

Noah und Echo. Liebe kennt keine Grenzen - Katie McGarry

Noah und Echo. Liebe kennt keine Grenzen
von Katie McGarry

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Echo war sehr beliebt an ihrer Schule und hatte alles: Gute Freundinnen, den Star des Basketballteams als Freund und eine aussichtsreife Zukunft. Doch dann kam der Tag an dem sich Echos Welt auf den Kopf stellte und nichts mehr so war wie vorher. Einen Monat war sie von der Bildfläche verschwunden und als sie zurückkam war sie nicht mehr die gleiche. Der Gedächtnisverlust und die Narben auf ihrer Haut regten die Schüler nur noch mehr zum Reden an und so verbarg Echo nicht nur ihrer Narben sondern auch sich selbst. Langärmelige Pullis und Therapiestunden gehören nun zu Echos Leben wie früher Kunst und Freunde. Doch Echo glaubt nicht wirklich an die Psychotherapie und will auf eigene Faust herausfinden weshalb sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter haben darf. Sie beschließt ihre Therapieakte zu stehlen. Hilfe bekommt sie dabei vom draufgängerischen Noah dem sie seit kurzem Nachhilfe geben soll und der ebenfalls einen Blick in seine Akte riskieren will. Während die beiden Pläne schmieden kommen sie sich immer näher doch die Angst Verletzt zu werden und der Wunsch ein normales Leben zu führen scheint zunächst größer...

Meinung:
Ich hätte nicht gedacht, dass mich eine "Highschool-Teenie-Liebesgeschichte" derart begeistern könne, aber das Buch von Katie McGarry hat das wunderbar geschafft. Ich war gefesselt von ihrem tollen Schreibstil den facettenreichen Charakteren und dieser großartigen Liebesgeschichte. Erstmal scheint dieses Buch einige Klischees zu bedienen: Der Bad Boy, das hübsche Mädchen, die furchtbaren Zustände in Pflegefamilien und der Wandel der beiden Hauptprotagonisten. Aber dennoch habe ich es geliebt dieses Buch zu lesen und konnte es kaum aus der Hand legen denn trotz dieser typischen Szenarien in Jugendbüchern verlief diese Geschichte so ganz anders ab als gedacht.
Die Kapitel wechseln sich jeweils zwischen Noah und Echo ab, so dass man immer genau weiß was der jeweils andere fühlt und denkt. 

Noah wächst in Pflegefamilien auf nachdem seine Eltern bei einem Brand ums Leben kamen. Seitdem rutscht er immer mehr ab, beginnt zu kiffen, geht keiner Schlägerei aus dem Weg und verbringt die Nächte mit unterschiedlichen Frauen. Doch je mehr man über Noah erfährt umso mehr kann man hinter seine Fassade blicken und findet einen verletzlichen Jungen der sich nichts sehnlichster wünscht als seine beiden jüngeren Brüder aus den Pflegefamilien zu holen und sich um die beiden zu kümmern. Dafür muss Noah allerdings einiges in seinem Leben ändern. Er versucht den Spagat zwischen fürsorglichen Bruder und draufgängerischen Teenie zu bewältigen und muss dabei auch einige Rückschläge hinnehmen doch mit Echos Hilfe und vor allem seiner wachsenden Liebe zu ihr scheint alles möglich.

Echo war eine tolle Protagonistin. Man konnte mit ihr mitfühlen und ihre Ängste und Wünsche gut verstehen. Die Angst ihre Narben zu zeigen und alle damit auf sich Aufmerksam zu machen begleitet Echo fast das ganze Buch über. Sie zieht sich sehr von den anderen zurück und findet die Psychotherapie unnötig und nervig alles was sie sich wünscht ist zu wissen was genau an jenem Schicksalshaften Tag bei ihrer Mutter passiert ist, aber niemand will es ihr genau sagen denn die Ärzte sind sich einig das Echos Verstand diesen Tag ganz bewusst vergessen hat und sie sich von alleine wieder daran erinnern muss. Seitdem lebt Echo bei ihrem Vater der aber nur Augen für seine neue Flamme und Echos altem Kindermädchen Ashley zu haben scheint. Was Echo liebt ist die Kunst, sie ist eine äußerst begabte Künstlerin kämpft aber mit dem verlangen ihrer Kreativität freien lauf zu lassen und der Angst ihrer Mutter dabei mehr und mehr zu ähneln und der gleichen Krankheit zu verfallen. 

Lila und Natalie sind Echos einzig wahren Freundinnen an der Schule und vor allem Lila fand ich sehr sympathisch. Sie baut Echo immer wieder auf und ist ihr auch in den Schwierigen Zeiten treu geblieben. Ganz anders aber dennoch zuverlässig sind für Noah seine beiden Freunde Beth und Isaiah. Beth war mir zunächst sehr unsympathisch aber auch bei ihr versteht man erst einiges besser wenn man das Gesamtbild betrachtet.

Das Schicksal der beiden ist bewegend, ihre Ängste, Träume und Wünsche so greifbar, dass man diese Geschichte gerne weiterverfolgt. Was Noah und Echo verbindet ist der große Wunsch nach Normalität aber nichts ist mehr so wie früher wenn die Eltern sterben oder man der eigenen Mutter nicht mehr vertrauen kann. Die Liebe der beiden gibt ihnen schlussendlich die Kraft einiges zu bewältigen und den Weg dorthin erlebt man als Leser sehr gerne mit.

Bewertung:
Trotz der zunächst klischeebelasteten Story merkt man schnell das mehr hinter den Charakteren steckt, der Bad Boy der eigentlich von Anfang an keiner ist, das hübsche Mädchen mit den Narben auf Haut und Seele sowie die Pflegefamilie die sich eigentlich nichts sehnlichster als Kinder wünscht. Es lohnt sich also nicht voreilig über die vermeintlichen Klischees zu urteilen sondern dieser wunderbaren Geschichte eine Chance zu geben - Ich hab es nicht bereut.

5 von 5 verdiente Sterne!