Rezension

Ausbaufähig

Die Akademiemorde - Martin Olczak

Die Akademiemorde
von Martin Olczak

Bewertet mit 4 Sternen

Nach und nach werden die Mitglieder der schwedischen Akademie, die für die Auswahl der Literatur-Nobelpreisträger verantwortlich sind, umgebracht, dies, obwohl sie seit den ersten Morden unter strengster Beobachtung der Polizei stehen. Der Täter: ein altertümlich gekleideter Mann mit einer antiquierten Waffe.

Claudia Rodriuez von der Stockholmer Mordkommission zieht ihren EX-Lover Leo Dorfman als Fachmann für Literaturfragen hinzu, schnell ist auch das Muster des Täters bekannt, es hat mit dem Dichter August Strindberg zu tun, in dessen Gestalt der Mörder auftritt. Buchstäblich in letzter Sekunde kann er dann von der Ermittlerin gestellt werden.

Soviel zum Inhalt. Der Roman ist durchaus spannend, verschafft auch Einblicke in die schwedische Literaturgeschichte und die der Akademie. Warum trotzdem nur drei Sterne?

a) Das Ende wirkt etwas überkonstruiert, da wäre weniger vermutlich mehr gewesen, aber Olczak hatte offensichtlich das Bedürfnis, noch einen drauf zu setzen, was den Roman insgesamt unglaubwürdig macht.

b) Die offensichtlich in zahlreichen Krimis unvermeidbare Auseinandersetzung zwischen dem Ermittler und seinem Vorgesetzen, die hier, völlig überzogen und nicht nachvollziehbar, in der Beurlaubung der Ermittlerin endet, die diese natürlich missachtet und weiter recherchiert, wesewegen sie gar zur Fahndung ausgeschrieben wird. Auch hier: Einen Tucken zuviel in die Sahne gehauen.