Rezension

Berührende Liebesgeschichte

Liebe, Hoffnung, Tod - Jochen Rehm

Liebe, Hoffnung, Tod
von Jochen Rehm

Bewertet mit 4 Sternen

 

Die 16-jährige Maria weiß fast nichts darüber, wie ihre Eltern sich kennengelernt haben. Sobald sie nachfragt, bekommt sie nur ausweichende Antworten. An ihrem Geburtstag macht sie noch einmal einen Versuch und tatsächlich lassen die Eltern sich erweichen. Maria erfährt, dass die beiden sich schon deutlich länger kennen, als sie bisher angenommen hatte. Denn die Geschichte beginnt bereits 1934 in München. Damals erblickt der Deutsche Ludwig die schöne Jüdin Sarah zum ersten Mal in der Tram. Eine Liebe, für die es im nationalsozialistischen Deutschland keine Zukunft gibt, beginnt....

Der Einstieg in die Geschichte von Sarah und Ludwig gelingt mühelos. Man lernt zunächst Maria und ihre Eltern kennen und lehnt sich dann entspannt zurück, um zu erfahren, was die beiden Maria bisher nie erzählt haben. Das Interesse ist durch diesen Anfang sofort geweckt.

Jochen Rehms Schreibstil liest sich sehr angenehm. Man kann sich die Protagonisten und die Handlungsorte lebhaft vorstellen, sodass man probemlos in das Geschehen eintauchen und den besonderen Zauber dieser Liebe auf sich wirken lassen kann. Ganz nebenbei erfährt man viel über die damalige Zeit und kann dadurch die Gefahren, denen die beiden ausgesetzt sind, einschätzen. Man fiebert mit ihnen mit und folgt gespannt dem Handlungsverlauf. Dadurch erlebt man ein wahres Gefühlsbad, denn das Schicksal hält für diese Liebe einige Überraschungen bereit.

Allzu romantische Liebesverwicklungen braucht man hier allerdings nicht zu fürchten. Man spürt zwar die besondere Verbindung zwischen den beiden und die Tiefe ihrer Gefühle, doch durch wechselnde Perspektiven und Handlungsstränge wird es nie zu gefühlsbeladen. Die Handlung gleitet niemals ins Kitschige ab, sodass man den Roman sehr gut lesen kann.

Ich habe mich beim Lesen dieser Geschichte sehr gut unterhalten und gebannt dem Handlungsverlauf gefolgt. Der Roman konnte mich durch sympathische und zielstrebige Charaktere, eine zeitlich interessante Kulisse und eine kaum vorhersehbare Handlung überzeugen. Ich vergebe deshalb begeisterte vier Bewertungssterne und eine ganz klare Leseempfehlung. Das eine Sternchen ziehe ich ab, da mich die Verwendung der alten Rechtschreibung ziemlich gestört hat. An der Geschichte selbst habe ich allerdings überhaupt nichts auszusetzen und empfehle sie deshalb gerne weiter.