Rezension

Ein berührendes Buch über den Holocaust

Liebe, Hoffnung, Tod - Jochen Rehm

Liebe, Hoffnung, Tod
von Jochen Rehm

Bewertet mit 4 Sternen

„Sarah,ich bin kein Nazi, wie könnte ich denn auch, wenn die Frau, die ich liebe und mit der ich zusammensein will, Jüdin ist?“ Die Geschichte von Sarah und Ludwig, deren Liebe am politischen Wahnsinn der 30er Jahre zu scheitern droht, ein Buch über Aufbruch und Neuanfang, Entäuschung und Hoffnung.

München im Jahre 1934: Der junge Ludwig hat schon lange ein Auge auf die hübsche Jüdin Sarah geworfen. Als sie und ihr Bruder SA-Männern angegriffen werden, mischt er sich ein und bewahrt sie vor schweren Verletzungen. Von da an treffen sich Ludwig und Sarah regelmäßig und verlieben sich einander. Doch sie haben es nicht leicht: Ludwigs Bruder Maximilian, der in der SA ist, möchte nicht, dass sein Bruder Umgang mit Juden hat und da sich die Situation in Deutschland für Juden immer weiter verschärft denkt Sarah über eine Auswanderung nach Palästina nach. 

21 Jahre später leben die beiden in Tel Aviv und sprechen eigentlich nicht mehr über das, was damals geschah, doch ihre 16 jährige Tochter Maria möchte wissen, wie ihre Eltern sich kennengelernt haben und so erzählen sie ihre Geschichte.

Das Cover gefällt mir sehr gut - es strahlt Ruhe und Harmonie aus und ist relativ schlicht gestaltet. Dennoch ist es wirkungsvoll, ohne aufdringlich zu sein.

Die Geschichte gefällt mir sehr gut, da sie einen richtig mitnimmt in das Leben der Protagonisten. Man kann richtig mit ihnen mitfühlen und ist sehr nah an ihnen dran. Was mir auch schön finde, dass das Buch nicht nur die großen Dinge zeigt, sondern den ganz normalen Alltag der Charaktere und wie sich dieser im Laufe der Zeit verändert, das ist meiner Meinung nach viel eindrucksvoller, als nur riesige Ereignisse aneinander zu pappen.

Die Figuren in dem Buch sind alle sehr unterschiedlich und jede hat eine ganz eigene Geschichte, die man bei den meisten Figuren auch direkt erfährt. Die Hauptpersonen Ludwig und Sarah sind sympathisch, wenn auch ohne wirkliche Ecken und Kanten. Auch die Nebenfiguren wie Roman und Lena lernt man gut kennen und auch sie sind ziemlich perfekt. Was ich auch nicht ganz so gut finde, ist, dass einige Begebenheiten ein bisschen unrealistisch wirken - z.B. das Zusammenkommen von Lena und Roman.

Insgesamt finde ich das Buch wirklich gelungen, auch wenn es viele Bücher über den Holocaust gibt, ist dieses Buch wirklich ein ganz besonderes.