Rezension

Besser als "Chemie des Todes"

Kalte Asche - Simon Beckett

Kalte Asche
von Simon Beckett

David Hunter wird auf die Insel Runa gerufen um sich die Überreste einer verbrannten Leiche anzuschauen. Er findet heraus, dass es Mord war und kein Unfall. Ein Sturm auf der Insel trennt die Verbindung zum Festland und dann geschieht ein weiterer Mord...

Obwohl ich von „Die Chemie des Todes“ nicht so begeistert war und halte ich den Roman für einen guten Durchschnittsthriller. Vom zweiten Band um David Hunter bin ich nun absolut begeistert. Es hat zwar gedauert, bis ich mich etwas eingelesen hatte, aber dafür habe ich dann die restlichen 240 Seiten an einem Stück durchgelesen.
David Hunter wird auf die kleine Insel Runa gerufen, um eine verbrannte Leiche zu untersuchen. Schon allein das Setting auf eine Insel zu verlegen, erzeugt Gänsehaut. Wenn die Insel dann auch noch durch einen Sturm vom Festland abgetrennt ist, entwickelt sich beim Lesen eine ganz eigene Dynamik. Düster und fesselnd liest man sich durch den ganzen Roman und begegnet vielen interessanten Persönlichkeiten, die alle ihre eigene Geschichte haben, die vom Autor gut beleuchtet wird. Da gibt es zum Beispiel das Ehepaar Strachans, gehasst und geliebt von den anderen Inselbewohnern sind es dennoch interessante Persönlichkeiten. Sie sind von außerhalb auf die Insel zugezogen und sorgen für deren Wohlstand. Dann gibt es noch die behinderte Tochter einer Inselbewohnerin, die hin und her streift und wage Andeutungen zu dem Fall gibt.
Insgesamt gesehen, hat Simon Beckett ein buntes Potpourri aus interessanten und verschiedenen Charakteren geschaffen, die auf der kleinen Insel Runa gut zusammenspielen und die Spannung, ebenso wie die Neugier der Leser, oben halten.
Auch die Ausflüge in die Forensik sind wieder sehr interessant. David Hunter untersucht das Brandopfer und erklärt dabei, wie Leiche/Menschen brennen, auch über spontane menschliche Selbstentzündung wird philosophiert. Als David Hunter dann herausbekommt, dass es ein Mord war, nimmt der Roman richtig an Fahrt auf. Verdächtigungen, weitere Morde, eine neugierige Journalistin und das verschwörerische Volk aus Runa: Nichts ist so wie es scheint, oder wie es sein sollte und das Ende war für mich nicht vorhersehbar. Bei vielen Krimis oder Thrillern bekommt man beim Lesen schon eine Ahnung, wie es ausgehen konnte. Hier hatte ich keine Ahnung und fand den Roman deswegen umso spannender.

Fazit

„Die Chemie des Todes“ war für mich nur ein Durchschnittsband, den ich als nett bezeichnen würde. „Kalte Asche“ spielt für mich in einer ganz anderen Liga und Simon Beckett entfaltet hier sein schriftstellerisches Talent, den Leser in den Bann seiner Figuren und deren Umgebung zu ziehen. Ich bin gespannt auf weitere Bücher der David Hunter-Reihe.