Rezension

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Midnight Princess 1: Wie die Nacht so hell -

Midnight Princess 1: Wie die Nacht so hell
von Asuka Lionera

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nach dem Krieg lastet ein Fluch auf Nord- und Südgand. Während im Norden ewige Finsternis herrscht, dürfen die Südgander nicht lieben. Um der Zwangshochzeit, die ihre Eltern für sie arrangiert haben, zu entgehen, flüchtet Vanya ins Nachbarreich. Dort kommt sie dem Nachtfae Kenric näher, der ungeahnte Gefühle in ihr weckt. Doch Vanya darf sich nicht auf ihn einlassen und muss auch noch ihre Herkunft und ihre magische Gabe vor ihm verbergen. Ihr eigentliches Ziel rückt dabei immer weiter in den Hintergrund…

Die entworfene Welt gefällt mir richtig gut. Die zwei Reiche könnten unterschiedlicher nicht sein: das eine grün und sonnenüberflutet, das andere karg und dunkel ohne Leben. Glücklich sind aber weder die Menschen in Südgand noch die Fae in Nordgand.

Vanya und Kenric schildern ihre Erlebnisse aus der Ich-Perspektive und geben dabei Einblicke in ihre Gedanken und ihre sich verändernden Gefühle.

Kenric ist ein Nachtfae. Er arbeitet als Heiler, hält sich ansonsten aber von den anderen Fae fern. Meistens ist er fies und abweisend, um alle von sich fernzuhalten.
Vanya ist ebenfalls Heilerin. Sie hat auch nicht viele soziale Kontakte, allerdings nicht ganz freiwillig. Sie ist unglaublich neugierig und wissbegierig, womit sie Kenric gründlich auf die Nerven geht.

Das Zusammenspiel der beiden hat mir richtig gut gefallen. Kenrics Verhalten und Vanyas darauf folgende Reaktionen sorgen für zahlreiche witzige Momente. Doch auch an Emotionen mangelt es der Geschichte nicht.

Die Handlung wirft etliche Fragen auf und deutet zahlreiche Geheimnisse an – weit mehr als bis zum Ende beantwortet und gelüftet werden.
Über weite Strecken passiert eigentlich nicht so richtig viel. Vanya möchte eigentlich nur wenige Tage in dem fremden Reich bleiben. Ihr Plan geht nicht ganz auf. Lange ist sie zur Untätigkeit verdammt.
Langweilig ist die Geschichte dadurch aber nicht. Besonders die gemeinsamen Szenen haben mir richtig gut gefallen und ich habe mitgefiebert, wie beide sich entwickeln und welche Entscheidungen sie treffen.

Nur eine Sache hat mich am Buch gestört – und das ist quasi die Ausgangslage, die nicht wirklich Sinn macht:
Vanya möchte der Zwangsehe entgehen, indem sie ihren Eltern beweist, dass sie allein zurechtkommt. Deshalb haut sie Hals über Kopf ab und reist in ein fremdes Land. Ihr Ziel: Einfach irgendetwas Beliebiges von dort mitbringen, um zu beweisen, dass sie dort war. Damit ihre Eltern sehen, wie gut sie allein zurechtkommt. Als würde diese Nacht-und-Nebel-Aktion beweisen, dass sie erwachsen und verantwortungsbewusst handelt, wo sie sich durch ihre Herkunft damit doch nur so richtig in Gefahr bringt und sie ihre Eltern mit ihrem plötzlichen Verschwinden auch ganz bestimmt nicht gegen sich aufbringt…

Ihr naives Vorhaben zieht sich natürlich durch die ganze Handlung. Dennoch konnte mich die Geschichte packen und ich bin nach dem offenen Ende unglaublich gespannt wie es weitergeht.

Fazit

Tolles Setting und sympathische Figuren. Die Handlung steckt voller Geheimnisse, von denen bisher nur wenige aufgelöst werden, sodass meine Neugier auf Band 2 groß ist. Besonders das Zusammenspiel der zwei Hauptfiguren habe ich sehr genossen und wünsche mir noch sehr viel mehr gemeinsame Szenen.