Rezension

Blutige Stille

Blutige Stille - Linda Castillo

Blutige Stille
von Linda Castillo

Bewertet mit 4 Sternen

Mit diesem Roman kehrt man wieder zurück zu Kate Burkholder in die zum Teil amishe Gemeinde Painters Mill.

Wie auch schon im Vorgängerband zur Reihe um die Polizistin Kate Burkholder, erfährt man neben der Haupthandlung sehr viel über das Leben und die Denkweise der Amish. Genau das finde ich persönlich an diesen Romanen auch immer so spannend und interessant, da ihre Lebensweise sich so bewusst von der modernen und hoch technisierten Lebensweise der meisten Menschen abhebt und in ihrer Grundstruktur einfach besonders ist. In den Szenen bei den Amish kommt die Atmosphäre dieses Lebens auch immer sehr deutlich heraus und als Leser kann man die Ruhe und die Schlichtheit dieses Lebens geradezu fühlen, wenn auch glaube ich nicht in seiner Gänze, da man so etwas selbst nie erlebt hat.

Neben diesen Informationen steht jedoch in dem Roman der Mord an der amishen Familie im Mittelpunkt, welcher zwar eindeutig sehr grausam ausgeführt wurde, aber bei welchem mich der Fortgang im Roman weniger an einen Thriller, als an einen Krimi denken lässt, ich daher die Bezeichnung auf dem Cover etwas unzutreffend fand. Das liegt darin begründet, dass vor allem die Ermittlungsarbeit in Bezug auf das Befragen von Zeugen, vor allen Dingen unter den Amish, und das Sammeln von Beweismaterial im Vordergrund steht und weniger ein irrer Mörder, der etliche weitere Leichen hinterlässt oder auch irgendwelche psychischen Spielchen, die Auswirkungen auf die Ermittlungen hätte, auftreten.

Ebenfalls werden weitere erschreckende Themen angesprochen, die auch auf eine grausam realistische Weise dargestellt werden, wodurch der Roman, trotzdem er nur wenig Thriller ist, eventuell nicht unbedingt etwas für schwache Nerven ist, wobei das jedoch auch wieder sehr auf den Leser ankommt, denn mir machen solche Szenen allgemein eher weniger aus.

Zum Verständnis dieses Romans muss man den Vorgänger zwar nicht zwingend kennen und gelesen haben, da der Fall vollständig für sich steht, jedoch erleichtert die Kenntnis es einem manche der Handlungen der Protagonistin leichter zu verstehen und nachvollziehen zu können. Des Weiteren werden an einigen Stellen kleinere Anspielungen auf Ereignisse aus dem ersten Teil gemacht, die ohne ihn gelesen zu haben nicht immer ganz klar und deutlich verständlich sind.

Jedoch ist es insgesamt ein sehr interessantes und spannendes Buch, bei dem man noch mehr über die wichtigsten Charaktere der Reihe erfährt und das einen sehr spannenden, vor allen Dingen durch seinen Verstrickungen, und verwirrenden Mordfall behandelt, bei dem man noch bis kurz vor dem Ende, welches wieder mehr zum Thrillergenre passt, nicht ganz sicher sein kann, wer sich tatsächlich hinter dem Täter verbirgt.