Rezension

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Kann man lesen, muss man aber nicht.

Blutige Stille - Linda Castillo

Blutige Stille
von Linda Castillo

Bewertet mit 3 Sternen

Ein neuer Mordfall wartet auf Polizeichefin Kate Burkholder. Auf einem abgelegenen Hof werden 7 Leichen gefunden, unter ihnen ein Baby. In der Scheune werden zudem noch zwei Mädchen gefunden, gefoldert und misshandelt, wobei es selbst den erfahrensten Polizisten das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Die ermordete Familie gehören zur amischen Gemeinde in Ohio, was auch Kate Burkholder stärker mit ihrer Vergangenheit in Verbindung bringt, als sie es will, immerhin war sie einst ebenso Mitglied der Gemeinde. 

Doch warum würden diese friedfertigen, gottesfürchtigen Leute Opfer einer solchen Bluttat und was hat das Tagebuch der ältesten Tochter damit zu tun? 

Kate Burkholder und ihre Leute übernehmen den Fall und nicht nur Kate gerät an ihre persönlichen und beruflichen Grenzen, gerät zwischen die Fronten zwischen Vergangenheit und Gegenwart. 

 

Der Schreibstil an sich hat mir eigentlich sogar recht gut gefallen und direkt am Anfang wird man unmittelbar in das Geschehen hineinkatapultiert, während einer der Polizisten die 7 Leichen findet. Was als Thriller beginnen soll, entwickelt sich im Laufe des Buches als Krimi, welcher eher nur so vor sich hin plätschert. Manche Passagen waren für mich einfach nur unnötig in die Länge gezogen.

Der Hintergrund mit dem Schwerpunkt Amishe war zwar durchaus interessant und ich kannte es so auch nicht, aber allein die Aufklärung des Falles hat sich manchmal irrsinnig lange hingezogen. 

 

Mit Kate Burkholder als Polizeichefin bin ich auch einfach nicht richtig warm geworden. Ihre Handlungen konnte ich einfach nicht nachvollziehen, ihr Umgang mit einigen Leuten ebenso wenig. Und oh welch Wunder.. sie kann sich ja so sehr mit einem der ermordeten Mädchen identifizieren, aufgrund eines Geschehnisses in der eigenen Vergangenheit. 

Die Liebesgeschichte, die sich im Hintergrund zwischen ihr und Tomasetti anbahnt bzw. sich schon im Laufe des letzten Buches ( welches ich jedoch nicht gelesen habe ) angebahnt haben soll, ist auch nur so vor sich hingeplätschert. Er hat sich zwar ohne zu Zögern bereit erklärt, ihr sofort zu helfen, ohne Rücksicht auf Verlust, aber ansonsten hatte ich eher das Gefühl, dass die beiden mehr Einzelkämpfer, als Partner sind. Eine bestimmte Hintergrund Szene, die Tomasetti betrifft, konnte ich zum Beispiel auch nicht mal richtig nachvollziehen. 

 

Ich habe den Roman zwar innerhalb kürzester Zeit gelesen und hatte auch durchaus Momente, die mir wirklich gefallen haben, aber alles in allem konnte mich das Buch nicht überzeugen. Ich werde zwar Linda Castillo noch eine weitere Chance geben und mir den einen oder anderen Roman/Thriller/Krimi von ihr vornehmen, aber dieses Buch konnte mich leider nicht begeistern.

Oberflächliche Charaktere, eine Liebesgeschichte und eine vor sich hinplätschernde Aufklärung eines 7-fachen Mordes sorgen dafür, dass man das Buch zwar lesen kann, aber nicht muss.