Rezension

Buchspringer springen und tun sonst nicht viel

Die Buchspringer
von Mechthild Gläser

Bewertet mit 2 Sternen

Amy verbringt die Sommerferien mit ihrer Mutter auf einer der Shetlandinseln in dem riesigen Anwesen ihrer Großmutter. Dort erfährt Amy, dass alle Mitglieder ihrer Familie Buchspringer sind; so auch Amy selbst.
Dies bedeutet, dass sie in jedes Buch hineinspringen und die jeweilige Handlung hautnah miterleben kann. 
Auf diese Art lernt Amy Goethes depressiven und liebeskranken Werther, die drei Hexen aus Macbeth und den Tiger Schir Khan aus dem Dschungelbuch kennen. Und noch viele mehr.
Buchspringer sollen für Ordnung in der Welt der Bücher sorgen und die literarischen Figuren davon abhalten unsachgemäßes Verhalten an den Tag zu legen.
Zuerst ist auch noch alles im Lot und Amy verbringt ein paar tolle Stunden in der Buchwelt.
Doch plötzlich verändern sich die Geschichten. Manche gängigen Aspekte fehlen plötzlich und die literarischen Figuren können ihre Rollen nicht ehr erfüllen.
Scheinbar hat jemand dort seine bösen Finger im Spiel und Amy setzt zusammen mit Will, einem weiteren Buchspringer, alles daran, den Übeltäter zu finden.

Die Idee hinter diesem Buch hat mich sehr angesprochen und leider bin ich ein wenig von der Umsetzung enttäuscht.
Für meinen Geschmack ging Amy das ganze Buchspringen und die Orientierung in der Buchwelt zu leicht von der Hand und die Suche nach dem Bösewicht zog sich sehr in die Länge. Jedes Mal, wenn sie ihm näher kam stolperte sie natürlich und verlor ihn aus den Augen. Das ist gefühlt zwanzig Mal passiert und trug leider nicht zur Spannung bei, sondern kratzte sehr an meiner Geduld.

Die Charaktere sind so klischeehaft gezeichnet, dass es einerseits fast wehtat und andererseits schon wieder perfekt in dieses Buch passte.
Keine der Figuren war mir besonders sympathisch und echte Spannung kam zu keinem Zeitpunkt auf.

Sehr gute Idee, eher lasche Umsetzung.