Rezension

Caraval

Caraval 01 - Stephanie Garber

Caraval 01
von Stephanie Garber

Bewertet mit 4.5 Sternen

Aufmerksam auf das Buch wurde ich schon vor Monaten durch die Programmvorschau, das Cover hat es mir damals richtig angetan. Der Klappentext klang auch interessant, wobei ich mir da einfach nichts genaues Vorstellen konnte. So ging es mir dann auch lange beim Lesen, ich wusste einfach nicht, wo mich die Reise hinführt, mal eine schöne Alternative zu den durchschaubaren Geschichten.

Doch der Großteil des Zaubers von Caraval nährt sich von der Zeit.
Er saugt die Stunden des Tages auf und verwandelt sie in Wunder der Nacht.
Seite 282

Ich bin ja etwas verliebt in das Cover. Der Stern hat einen Bezug zu Caraval und wie der Schriftzug sich um den Stern zieht, schaut einfach toll aus. Der Farbton für die Muster passt auch. Kurz um, richtig schön. Bei jedem neuen Kapitel befindet sich derselbe Stern sowie am Anfang eine Karte. Außerdem gibt es immer mal wieder Briefe bzw. Zettel, diese sind dann in einer Handschrift gedruckt.

Zum Inhalt. Das Spiel beginnt. Caraval ist magisch, Caraval heißt Abenteuer aber auch List und Täuschung. Schon seit Jahren schreibt Scarlett an Master Legend, denn Veranstalter von Caraval, den sie möchte so gerne am Spiel teilnehmen. Doch erst als ihr tyrannischer Vater sie schon fast an einen Grafen verschachert hat, bekommt sie eine Antwort und Eintrittskarten. Doch hat sie das Gefühl, es sei mittlerweile zu spät. Trotzdem landet sie auf der Insel, auf der Caraval stattfindet und muss sich auf die Suche nach ihrer Schwester Donatella machen. Dabei bekommt sie Hilfe von Julian. Doch was ist wahr und was nur einen Illusion, kann sie ihren Augen trauen und noch wichtiger, ihren Gefühlen.....

Jeder hat die Macht, sein Schicksal zu verändern,
wenn man nur tapfer genug ist,für das zu kämpfen,
was man sich sehnlicher wünscht als alles andere.
Seite 153

Der Schreibstil ist sehr ungewöhnlich. Die Autorin hat eine ganz eigene Art Farben und Gerüche mit einfließen zu lassen. Individuell und anders. Darauf musste ich mich erst mal einlassen und beim Lesen einen Gang runter schalten, damit ich mir auch wirklich alles bildlich vorstellen konnte. Hier ein Beispiel, wie die Autorin den ersten Eindruck einer Nacht beschreibt "Frisch wie der erste Biss von einem gekühlten Apfel und genauso süß duftend. Ein Hauch von Karamellzucker wob sich durch die kohleschwarze Nachtluft" ( Seite189). Noch dazu hat sie wunderschöne Kleidung geschaffen, die Frauen tragen umwerfende Kleider und die Männer, ganz altmodisch Frack. Aus der Danksagung lässt sich herauslesen, dass das Ganze wohl bald verfilmt wird, darauf freue ich mich schon sehr. Weil die Autorin so farbenfrohe Bilder geschaffen hat und weil die Story richtig gut als Film funktioniert.

Den die Geschichte hält für den Leser so einige Überraschungen bereit. Am Anfang war ich etwas verwirrt, weil ich das Buch bzw. die Geschichte nicht einordnen konnte, dies lag daran, dass ich noch nie etwas Vergleichbares gelesen hatte. Außerdem wird der Leser, genau wie Scarlett lange zeit im Unklaren gelassen. Caraval konnte mich genauso täuschen und an der Nase entlang führen wie sie. Trotz der oft detaillierten Beschreibungen kam keine Langeweile beim Lesen auf. Ich fand die Geschichte so spannend, dass ich sie innerhalb von 24 Stunden gelesen habe. Was ich nun bereue, da ich gerne länger in dieser Welt verweilt hätte, aber es wird ja noch einen zweiten Teil geben. Auf diesen bin ich schon sehr gespannt.

Hoffnung ist eine mächtige Kraft.
Manche sagen, sie wäre eine ganz eigene Art von Magie.
Unbeständig, schwer zu fassen.
Aber man braucht dafür nicht viel.
Seite 320

Bei den Charakteren sind mir zu erst die Namen aufgefallen. Ich finde, sie sind genau so speziell, wie die vielen Farb- und Geruchsbeschreibungen. Scarlett, Donatell, Dante, Rose. Julian ist da noch der Gewöhnlichste. Scarlett ist die Protagonistin und wir begleiten sie. Weil sie leider recht wenig von Caraval weiß, wissen wir auch nicht mehr. Julian steht ihr aber zur Seite und durch ihn erfahren wir dann mehr. Scarlett und Donatell wurden von ihrem Vater, nachdem die Mutter abgehauen ist, tyrannisiert und mit Gewalt gefügig gemacht. Dies hat sich bei Scarlett tief eingebrannt, so erscheint sie am Anfang eher zurück haltend und sehr darauf bedacht es ihrem Vater recht zu machen. Doch die liebe zu ihrer Schwester, lässt sie über sich hinaus wachsen. Mehr möchte ich gar nicht über die Charaktere verraten, den in Caraval ist nichts so wie es scheint, oder etwa doch, findet es heraus.

Fazit:
Magisch und berauschend.
Sei es vom Schreibstil oder von der Story, etwas Vergleichbares habe ich noch nicht gelesen.
Ich bin genauso gespannt auf Band 2, wie auf die filmische Umsetzung, den ich hatte beim Lesen ein tolles Kopfkino.
4,5 Sterne