Rezension

Das Mädchen im Strom

Das Mädchen im Strom - Sabine Bode

Das Mädchen im Strom
von Sabine Bode

Bewertet mit 4 Sternen

Mainz in den 1930er Jahren: Gudrun Samuel ist ein ganz normales Mädchen mit vielen Träumen und Wünschen, und sie ist Jüdin.

In diesem Buch wird ihre Lebensgeschichte erzählt. Ihre Kindheit, die erste große Liebe, ihre Flucht vor den Nazis, ihr neues Leben außerhalb von Deutschland,...

Wir begleiten Gudrun bis in die 1970er Jahre und nehmen teil an ihrem Leben. Dieses Leben ist sehr beeindruckend und alles andere als leicht. Immer wieder muss Gudrun sich etwas Neues aufbauen und Verluste verarbeiten.

Mir hat dieser Roman sehr gefallen. Eigentlich ist das fast ein wenig verwunderlich, denn ich konnte mich nicht wirklich in Gudrun hineinfühlen. Sie blieb mir immer fern, ihre Gefühle blieben mir oft verborgen. Auch war Gudrun mir nicht immer wirklich sympathisch. Und doch hat mich ihre Geschichte fesseln können.

Es war spannend zu lesen, welche Wendungen Gudruns Leben genommen hat. Auch hat es mir gefallen, dass wir sie tatsächlich ein Leben lang begleiten konnten - von ihrer Kindheit bis ins Rentenalter.

Ich lese sehr gerne Geschichten, die das Leben vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg beschreiben. Da die Hauptprotagonistin hier Jüdin ist, ist es natürlich eine sehr tragische Geschichte. Vielleicht war es daher tatsächlich gut, dass Gudrun mir nicht so nahe kam beim Lesen. So hat mich die Geschichte zwar natürlich betroffen gemacht, konnte mich aber nicht wirklich tief berühren, wie das schon andere Romane geschafft haben.

An den Schreibstil der Autorin musste ich mich anfangs gewöhnen, doch ging das eigentlich recht schnell. Ungewöhnlich ist hier, dass bei der direkten Rede die entsprechende Zeichensetzung fehlt.

Mein Fazit: Insgesamt gesehen hat mir das Buch sehr gut gefallen. Langeweile hatte ich beim Lesen nie. Obwohl die Hauptprotagonistin mir nicht ans Herz wachsen konnte, hat mich ihre Geschichte doch gefesselt.