Rezension

Der Funke ist nicht zu 100% übergesprungen

Nordlichtträume am Fjord -

Nordlichtträume am Fjord
von Julie Larsen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Mit dem malerisch märchenhaften Cover und vielversprechenden Titel sowie Infotext war mein Interesse für das Buch "Nordlichtträume am Fjord" geweckt.
Eine Internetanzeige hatte Annabell's Interesse geweckt. Und so machte sie sich auf von Hamburg nach Norwegen. Fernab wollte sie Abstand finden zu den Geschehnissen. Der Freund hatte sie verlassen, neu verheiratet, sie ohne Wohnung und Job, und dann war sie auch noch schwanger. Vater unbekannt, nur den Vornamen kannte sie, mehr nicht. Das dies nicht ohne Folgen blieb, war einfach zu viel für sie. Was sollte sie machen?
So kam sie nach fast siebzehn Stunden Fahrt endlich auf dem Hof von Berit Solberg an. Doch die wusste überhaupt nichts von der Anzeige. Egal, Annabell blieb erst einmal. Gleich am ersten Abend begegnet sie Vjarne, dem Schafzüchter.
Dass das Jobangebot einen Hintergrund hat, erfährt man später. Und Bjarne hat sich schon beim ersten Treffen in Annabell verguckt. Bei ihr hat er auch keine Sprachprobleme, das Stottern. Dieses begleitet ihn schon von Kindheit an. So wurde er mehr denn je zum Außenseiter. Doch in seiner Studienzeit freundete er sich mit Ole an. Doch dann ist etwas geschehen und Bjarne blockt den Kontakt zu Ole ab.
Annabell ist keine einfache Charaktere. Es dauerte ganz lange, bis ich mit dieser "warm" wurde. Irgendwann als ihre Probleme mehr denn je sichtbar wurden, konnte ich einiges nachvollziehen.
Dann ist da noch der pensionierte Tierarzt, ein Freund von Berit. Er hat eine Vision, den Ort Touristen näher zu bringen. Dazu gehört auch die alte Spinnerei in der Scheune von Berit.
Und dank Annabells Wissen wird die Genossenschaft "Elvasunder Nordlicht/räume" gegründet.
Die Geschichte um Annabell und Bjarne ist nicht so wie man es vielleicht erwartet. Sie verläuft ruhig und dennoch ist manches einfach zu langatmig. So habe ich doch etliches nur überflogen.
Wie die einzelnen Charaktere sich darstellen, etwas schwierig zu beschreiben. Mich haben sie fast alle nicht zu hundert Prozent erreicht.
Was wirklich traumhaft geschildert war, die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen und die Stimmung, die vermittelt wurde. Ich war noch nie in Norwegen, kenne es eigentlich nur aus Berichten vom Fernsehen. Die wirklich verlockend sind.
Für die Jahreszeit ein netter Roman für zwischendurch.