Rezension

Der Zeugenbericht einer Holocaust Überlebenden

Gebranntes Kind sucht das Feuer -

Gebranntes Kind sucht das Feuer
von Cordelia Edvardson

Bewertet mit 5 Sternen

„Gebranntes Kind sucht das Feuer“ von Cordelia Edvardson erschien in Neuauflage am 21.08.23 im Carl Hanser Verlag.

 

Die vierzehnjährige Cordelia, die uneheliche Tochter von Elisabeth Langgässer und zu dreiviertel Jüdin. Ihre Mutter rettet ihr eigenes Leben, das der übrigen Kinder, opfert dafür Cordelia, die über Theresienstadt nach Ausschwitzt deportiert wird. Sie überlebt wie einige wenige Menschen das Vernichtungslager.

 

Der Roman der Zeitzeugin Cordelia Edvardson ist ein Erinnerungsroman an ihre Kindheit, der schwierigen Beziehung zu ihrer Mutter, der unvorstellbaren erlebten Zeit im Vernichtungslager Ausschwitz. Sie zeigt auf wie systematisch die Menschen entseelt und entmenschlicht wurden. Zusätzlich zeigt der Roman tiefe Einblicke, wie sie als „Überlebende“ danach weitergelebt hat. Es zeigt wie die Gesellschaft versagt hat, die Opfer zum Vergessen gedrängt wurden, doch nach vorne zu schauen. Tiefe Einblicke gewährt die Autorin was in ihr vorging.Distanz schaffte sie in ihre Lebensgeschichte durch die personale Erzählperspektive, dabei verwendet sie das Pronomen der dritten Person, sie spricht vom „Mädchen“ später der „Frau“.

Fazit: Cordelia Edvardsons Roman wird für mich zurecht eines der großen Werke der Holocaust – Zeugenschaft genannt. Die Lebensgeschichte der Autorin ist kein schönes Buch, sie lassen tief blicken, nichts für sanfte Gemüter. Mich haben die Erinnerungen sehr berührt, sie werden mich noch lange beschäftigen. Die Tiefen Einblicke in die Tötungsfabrik Ausschwitz haben mich sehr erschreckt. Das Nachwort von Daniel Kehlmann rückt einige Dinge ins rechte Licht. Zitat: „Die Todeslager entleeren die Menschen seelisch, sie hörten auf als Individuum zu existieren.“ Ich kann das Werk uneingeschränkt empfehlen. Für mich ist es eine ungeheuerliche Leistung der Autorin ins Leben zurück gefunden zu haben.