Rezension

Deutlich besser als Teil 1

Percy Jackson, Im Bann des Zyklopen - Rick Riordan

Percy Jackson, Im Bann des Zyklopen
von Rick Riordan

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Eigentlich ist Percys siebtes Schuljahr ziemlich ruhig verlaufen und er freut sich schon darauf, wieder seinen Sommer im Camp Half-Blood verbringen zu dürfen. Doch kurz bevor das Schuljahr endet, geht es nochmal heiß her. Denn Kannibalen überraschen Percy in der Schule und nur mithilfe seiner Freundin Anabeth und seinem neuen Freund Tyson, der sich später als Percys Halbbruder herausstellt, kann Percy die Sache heil überstehen. Aber damit haben die Probleme erst angefangen, denn Thalias Baum, der das Camp der Halbgötter vor allem Bösen schützt, ist vergiftet worden und verliert seine Kräfte, weshalb sich schon einige Monster dort herumtreiben. Um das Camp zu retten brauchen die jungen Helden also das lang verschollene goldene Vlies, das magische Heilkräfte besitzt. Doch auch Percys Freund Grover ist bei seiner Suche nach dem Gott Pan in große Schwierigkeiten geraten. Er wird von einem schrecklichen Zyklopen gefangen gehalten und ist nur durch eine List noch am Leben. Percy will weder Grover, noch das Camp im Stich lassen und macht sich deshalb auch gegen den Willen der neuen Campleitung auf den Weg in sein nächstes Abenteuer...

Meinung:
Nachdem ich ja beim ersten Band doch einige Kritikpunkte hatte, war ich sehr gespannt, wie mir nun der zweite Teil gefallen würde. Und ich kann wirklich sagen, „Percy Jackson - Im Bann des Zyklopen“ ist um einiges besser als sein Vorgänger.

So profitiert das Buch zum einem schon Mal davon, dass es um die 100 Seiten weniger hat. Es bedarf nun keiner langen Einführung mehr und man befindet sich gleich mitten im Abendteuer. Dabei reiht der Autor nun auch nicht mehr ein Monster an das andere, sondern baut die Kämpfe ausgewogener auf und lässt sie auch nicht alle offensichtlich und gleich erfolgreich Enden. Dies sorgt unter anderem dafür, dass die Handlung stimmig und der Roman durchwegs spannend und fesselnd ist. Und nicht nur die überraschende Wendung am Ende trägt ihren Teil dazu bei, dass man unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht.

Wie auch im ersten Teil werden wieder einige spannende Aspekte der griechischen Mythologie aufgegriffen und in etwas modernisierter Form für Jugendliche zugänglich gemacht. Dabei bestreitet dieses mal ein Teil der Odyssee eines der Hauptthemen und sorgt auf spielerische Art für große Lerneffekte.

Auch für seine Charaktere hat sich Herr Riordan im zweiten Teil mehr Zeit genommen. So ist Percy zwar immer noch impulsiv und etwas naiv, aber dennoch hat er sich nun damit angefreundet, dass er ein Halbgott ist. Dies trägt dazu bei, dass er vielschichtiger und mutiger wird. Auch Annabeth, die Tochter der Athene und Clarisse, die streitsüchtige Tochter des Ares, bekommen Platz für Hintergründe und werden dadurch tiefgründiger, authentischer und auch (noch) sympathischer.

Doch wirklich bemerkenswert ist die Figur von Percys unerwartetem und etwas leicht dümmlich wirkendem Halbbruder, dem Zyklopen Tyson. Er ist eine wahre Bereicherung für die Reihe, da er durch seine unbeholfene und doch so liebenswerte Art neuen Wind und vor allem viel Witz mit in die Geschichte bringt.
Generell sind die Witze und der trockene Humor durchdachter und wirken dadurch nicht mehr so platt, wie es im Vorgänger oft der Fall war. Dadurch musste ich oft Schmunzeln und habe mich gut unterhalten gefühlt. Der Schreibstil spricht, wie gewohnt, den Leser direkt an und lässt sich flüssig lesen.

Nun noch kurz ein paar Worte zur Verfilmung, die gerade aktuell in den deutschen Kinos läuft. Auch wenn wieder relativ viele Passagen verändert wurden, gleicht der Film doch mehr dem Buch, als es beim Vorgänger der Fall war. Es ist vielleicht kein Meisterwerk, aber dennoch hat er mir ganz gut gefallen.

Fazit:
„Percy Jackson – Im Bann des Zyklopen“ ist deutlich besser als sein Vorgänger. Die Handlung ist spannend und fesselnd, die Charaktere entwickeln sich weiter und werden vielschichtig und die humorvollen Szenen sind nun auch wirklich lustig. Deshalb gibt es gute 4 von 5 Sternen und ich bin schon ganz gespannt, wie es mit Percy und seinen Freunden weiter geht.