Rezension

Die dunkle Seite des Peter Pan

Der Kinderdieb - Brom

Der Kinderdieb
von Brom

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nachdem ich gerade das Kinderbuch-Original von James M. Barrie gelesen hatte, war ich auf diese Version des Peter Pan gespannt.
Peter - diesmal ohne Pan - sucht sich in Großstädten Kinder, die alleine sind, weglaufen oder sonstige Probleme haben und einfach nicht mehr wollen und nimmt sie mit in seine Feste. Diese hat mit dem bekannten Nimmerland - es ist düster, tot und voller Gefahren.

Bereits im Prolog erkennt man die dunklen Seiten dieses Buches. Ein Mädchen - allein mit ihrem Vater - ängstigt sich vor der Nacht, denn sie weiß, „die wirklich schlimme Sache“ wird wieder geschehen. Jedoch kommt Peter hinzu und rettet sie vor ihrem Peiniger, den er, wenn man den Kontext richtig interpretiert, tötet.
Auch seine zweite Rettungsaktion lässt viel Blut fließen - da vermisst man doch etwas den Disney Peter Pan!

Nick, als kritischer Beobachter, bleibt ihm gegenüber reserviert und stellt seine Taten scheinbar als einziger immer wieder in Frage.
Er möchte wissen, warum Peter ihn an diesen Ort gebracht hat und auch als Leser erfährt man dies zusammen mit Nick erst sehr spät...

Ich fand die Anspielung an Peter Pan etwas befremdlich, doch in der Nachbemerkung „begründet“ der Autor recht überzeugend seine Wahl des Themas und die dunklen Seiten Peter Pans.

Alles in allem jedoch fand ich, dass es ein großartiges Buch ist, ganz nach meinem Geschmack!