Rezension

Die Suche nach einem Serienkiller

Mein bist du - Luke Delaney

Mein bist du
von Luke Delaney

Bewertet mit 4 Sternen

~~In London wird die Leiche eines jungen Mannes in seiner eigenen Wohnung brutal ermordet aufgefunden. Es gibt keine Einbruchsspuren und auch sonst sind keinerlei Hinweise auf den Täter zu finden. Als ermittelnder Beamter wird Detective Inspector Sean Corrigan mit dem Fall betraut und macht sich mit seinem Team auf Mördersuche. Corrigan hatte selbst eine bewegte dunkle Vergangenheit, die seine Wahrnehmung für die Abgründe von Verbrechern besonders geschärft hat und ihn bei seinen Ermittlungen unterstützt. Nachdem die Identität des Opfers schnell fest steht, findet die Polizei schnell einen Verdächtigen. Daniel Hellier ist ein eiskalter Investmentbanker mit Ehefrau und Kindern und Inspector Sean Corrigan immer einen Schritt voraus. Aufgrund von Corrigans Nachforschungen werden ältere Morde aufgedeckt, die ins Schema des Mörders passen, gleichzeitig werden neue Leichen gefunden. Hängt alles mit einem alten Fall von früher zusammen? Oder ist es vielleicht ein Nachahmer? Corrigan sitzt die Zeit im Nacken, denn der Mörder kommt ihm immer näher, gleichzeitig hat die Polizei noch keine Spuren gefunden. Wer ist das nächste Opfer, wie ist der Mörder zu schnappen?
Luke Delaney hat mit seinem Debütroman „Mein bist Du“ einen spannenden Thriller vorgelegt. Der Schreibstil ist schön flüssig zu lesen, so dass einem die Seiten nur so durch die Finger sausen und man als Leser direkt mitten ins Geschehen katapultiert wird. Der Spannungsbogen wird bereits mit der ersten Seite aufgebaut und wird konstant hoch gehalten bis zum Finale. Der Roman teilt sich auf in zwei Handlungsstränge, zum einen wird aus der Sicht des Mörders in der Ichform erzählt, der zweite beschreibt die Suche nach dem Täter und die Arbeit, Gedanken- und Gefühlswelt von Corrigan. Die Charaktere sind recht vielfältig angelegt, man kann als Leser seine Sympathien gut verteilen. Hauptprotagonist Corrigan ist ein eher nachdenklicher Mann, der seine eigene Vergangenheit mit in seine Arbeit bringt. Seine Ängste und Sorgen, ebenfalls auf die andere Seite zu rutschen, sind unterschwellig immer präsent. Seine Sinne sind geschärft und seine Gedankengänge manchmal eher ungewöhnlich, doch seine Kollegen wissen, dass er nur auf diese Art zum Ziel kommt. Hellier ist gefühlskalt, aalglatt, schon fast schmierig zu nennen, dabei höchst intelligent, immer auf dem Sprung und nur auf sein eigenes Wohl bedacht. Die Hatz mit Corrigan macht ihm sichtlich Spaß.
Luke Delaney hat sich eine Wahnsinnsstory ausgedacht und während er sie erzählt, lässt er sowohl Corrigan als auch den Leser mal in die eine, mal in die andere Richtung rennen und stiftet so einige Verwirrung. Häppchenweise gibt er einzelne Puzzleteile preis, die sich erst nach und nach zusammenfügen und zu einem Bild machen lassen. Die Morde werden ebenso akribisch beschrieben wie die Ermittlungsarbeit, wobei einem als Leser schon einmal mulmig werden darf. Dieser Roman ist auf jeden Fall nichts für Zartbesaitete. Allerdings gibt es innerhalb des Romans auch einige Ungereimtheiten und Andeutungen, die nicht weiter ausgeführt werden, wofür es einen Punktabzug gibt.
Alles in allem ein sehr gelungenes spannungsgeladenes Thrillerdebüt, das allen Krimifans gefallen dürfte. Vor schlaflosen Nächten wird gewarnt! Von dem Autor wird man bestimmt noch einiges hören. Gut gemacht!