Rezension

Die toxische Beziehung - eine Erfindung der Götter

A Touch of Darkness -

A Touch of Darkness
von Scarlett St. Clair

Bewertet mit 2 Sternen

Persephone ist die Tochter der Göttin Demeter. Demeter hält ihre Tochter geheim und lässt sie isoliert von der Umwelt in Gefangenschaft aufwachsen. Schließlich lässt Demeter sich davon überzeugen, dass Persephone unter strengen Auflagen in New Athens studieren darf. Die wichtigste Regel lautet, dass Persephone keinen Kontakt zu Göttern haben darf und unter keinen Umständen zu Hades, dem Gott der Unterwelt. Doch ausgerechnet Hades kommt Persephone näher…

Schon zu Beginn hatte ich den Eindruck im Buch „A touch of darkness“ von Scarlett St. Clair, in einer Seifenoper gelandet zu sein. Alles dreht sich um wunderschöne Menschen und Götter, um Abendkleider, angesagte Clubs und ausschweifende Partys. Als Leserin hatte ich schnell den Eindruck, dass es um reiche und schöne Lebewesen geht. Die Welt, die die Autorin uns in ihrem Buch präsentiert, ist jedoch nicht nur äußerlich ausgesprochen oberflächlich. Auch das Geschehen dreht sich um wunderschöne und grausame Götter und Menschen, um Manipulation, Intrigen, Machtspiele, Dekadenz und wer wem überlegen bzw. unterlegen ist.

Das finde ich sehr schade. Denn ich liebe Geschichten über Menschen aus unserer Zeit, die auf antike Götter treffen. Leider war mir jedoch schnell klar, dass es in dieser Geschichte nur um Äußerlichkeiten und Oberflächlichkeiten geht.

Ab der Hälfte des Buches kommen dann noch vielfältige Sexszenen dazu. Diese haben mich unsäglich gelangweilt. Habe ich mir doch Sex mit einem Gott als ein außergewöhnlich gutes Erlebnis vorgestellt. Aber nein, Götter bevorzugen ganz gewöhnlichen Sex. Dieser soll zudem meistens schnell und hart sein. Besonders wichtig ist, wer Dominanz gegenüber dem anderen ausübt und wer die Macht hat. Zudem ist der Sex meistens in Streitigkeiten eingebettet. Entweder Hades und Persephone streiten sich und brauchen leidenschaftlichen Versöhnungssex. Oder sie haben Sex und streiten sich im Anschluss. Dabei ist mir dann aufgefallen, dass zwischen den beiden ständig Misstrauen herrscht und über wichtige Themen möglichst nicht gesprochen wird. Eine gesunde Beziehung sieht anders aus.

Doch mit dieser toxischen Beziehung stehen die beiden nicht alleine dar. Auch Aphrodite übt lieber Rache an dem Mann, dem ihr Herz gehört, als mit ihm das Gespräch zu suchen. Andere Götter zeichneten sich meistens durch viele Liebeleien und Affären aus, statt sich auf jemand anderen einzulassen.

Fazit: Soap Opera mit ausgeprägtem Sexanteil, der uns Beziehungen zeigt, wie sie nicht sein sollten. Ich habe mich durch das Buch gequält und werde mir weitere Bände schenken.