Rezension

Fifty Shades of Unterwelt

A Touch of Darkness -

A Touch of Darkness
von Scarlett St. Clair

Bewertet mit 2 Sternen

Als begeisterte Leserin von Romanen über die griechische Mythologie war dieses Buch ein absolutes Muss für mich. Persephone und Hades in einem modernen, Urban-Fantasy-Setting? Ich bin dabei. Das Buch war ein Geschenk an meine kleine Schwester zu ihrem 15. Geburtstag, da auch sie eine begeisterte Leserin der Percy-Jackson-Reihe o.ä. ist. Nach zwei Wochen brachte sie mir das Buch wieder und meinte sie wolle es nicht fertig lesen, da seinen zu viele Szenen, die sie überblättern müsse.

Das generelle Worldbuilding und Setting des Buches fand ich überzeugend. Die Götter leben mittlerweile offen unter den Menschen und betreiben allerlei Geschäfte z.B. Nachclubs. Die Hintergrundgeschichte kommt allerdings etwas kurz. Es wird immer wieder ein Krieg erwähnt und alle Ort tragen ein "New" im Namen, was aber aus den alten Städten wurde, wird nie erwähnt. Fand ich persönlich etwas schade, das hätte dem Buch noch einen interessanten Aspekt gegeben. 

Persephone selbst ist eine junge Göttin, ohne Magie, die unabhängig von ihrer Mutter werden und sich in der Welt etablieren will. Dazu tut sie erstmal alles was ihr ihre Mutter verboten hat, wobei in manchen Punkten ihre Mutter, logisch betrachtet, durchaus recht hat. Sie möchte als Journalistin erfolgreich werden, weshalb sie mit einer Aritkelreihe über Hades beginnt. Allerdings wird Hades hier sehr vorverurteilt und bekommt keine Chance sich zu rechtfertigen bzw. wird jeder Versuch von Persephone zunichte gemacht. Die Artikel sind auch eher wegen ihrer Brisanz (niemand traut sich über Hades zu berichten) als wegen ihrer journalistischen Qualität erfolgreich. 
Hades ist ein recht interessanter Charakter, der anfangs im Buch ziemlich verteufelt wird, sobald man aber die Unterwelt insbesondere den Asphodeliengrund kennenlernt sowie die Motivation hinter den Wetten, die er Sterblichen anbietet, erkennt man seine guten Absichten und wie vielschichtig dieser Charakter eigentlich ist.
Die Beziehung zwischen Hades und Persephone ist reichlich flach und wird eigentlich nur durch körperliches Verlangen zusammengehalten. Die Beiden schaffen es kaum durch ein Gespräch ohne am Ende im Bett zu langen. Als Leser wird dies zuweilen recht anstrengend, da Konflikte nicht ausgetragen werden, sondern direkt zum Versöhnungss*x übergegangen wird. Die S*xszenen werden immer auf die ein und selbe Art und Weise beschrieben (wild und rau und hart). Irgendwann werden sie recht ermüdend und die Handlung kommt nicht wirklich voran.
Die Entwicklung zum Ende hin hätte es nicht wirklich gebraucht und dient mMn nur dazu einen weiteren Teil der Reihe zu ermöglichen.
Das Buch hat auch, wie ich finde, einige Parallelen zu "Fifty Shades of Grey" nur eben in einem Setting der griechischen Mythologie.

Fazit: Das Cover ist toll gestaltet und weckt Interesse am Buch. Die Gesichte konnte leider nicht überzeugen und hätte auch in einem anderen Setting, ohne Götter funktioniert. Die Charaktere sind recht flach und bauen keine wirkliche Chemie zwischen einander auf.