Rezension

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Ein faszinierendes Zeitreiseabenteuer - für Jung und Alt

Blätterrauschen - Holly-Jane Rahlens

Blätterrauschen
von Holly-Jane Rahlens

Bewertet mit 5 Sternen

„Irgendetwas stimmte nicht.“
Mit diesem Satz beginnt „Blätterrauschen“ von Holly Jane- Rahlens.
Durch den spannenden Beginn wird der Leser hier sofort von der Handlung gefesselt. „Blätterrauschen“, so der Name der Buchhandlung, dessen Inhaberin Cornelia Eichfeld eine bemerkenswerte Person ist. Hier treffen sich Oliver, Iris und Rosa zum Leseclubtreffen. So auch an diesem stürmischen Tag in den Herbstferien. Aber irgendetwas war heute anders. Mit einem Mal hatten sie das Gefühl, hier war etwas. Draußen herrschte ein kräftiges Gewitter, die Blitze wurden vom Donner begleitet. Iris erklärt, dass dadurch Spannung erzeugt würde, also eine Art Magnetfeld.
Iris, das zwölfjährige Mädchen, belesen, auf alles eine Antwort parat.
Rosa, gehandikapt durch den Verlust ihrer linken Hand, ersetzt durch eine Prothese.
Oliver, der lieber zeichnete, nicht gern las.
Und dann steht mit einem Mal ein fremder Junge im Innenhof. Schließlich klopft er an die Tür und bittet in englischer Sprache um Einlass.
Colin, so heißt der Junge, ist durch ein Spiel in der Vergangenheit gelandet und glaubt, dass die Drei dazu gehören würden. Doch schnell wird klar, dass das nicht stimmt und sie sich in einer Art Zeitschleife befinden. Die eine Welt, in der wir leben, und dann wiederum eine Welt in der Zukunft, die sich für Sekunden berühren und für den Moment eine Welt waren. Oder nicht? Oder gab es wirklich diese parallele Zeitebenen?
Die Geschichte der Drei aus der Buchhandlung und Colin spielt in der Gegenwart in Berlin und in einer fernen Zukunft, im Jahr 2273.
Wer „Everlasting“ von der Autorin gelesen hat, wird schnell erkennen, dass es sich auch hier um einen Zeitreiseroman handelt.
Zusammen mit Colin wagen sie den Sprung in die Zukunft. Dort erfahren die Drei sehr viel, vielleicht zu viel, aus der Vergangenheit, die ja ansich ihre Zukunft ist. Und auch über den „Dark Winter“.
Bekannte Charaktere, aber auch Handlungsorte, Gebäude tauchen auf. Und ganz spannend, welche Rolle das Tagebuch von Eliana auch in diesem Buch spielt. Dieses Mädchen war einmal Babysitterin von Irisi gewesen und sie erinnert sich, dass Eliana immer Tagebuch geschrieben hat.
„Blätterrauschen“ beschäftigt sich mit einem wichtigen Thema, das ist schnell zu erkennen. In unserem Zeitalter, wo die Entwicklung rasend schnell voran geht, viele Dinge als selbstverständlich betrachtet werden, macht es Sinn, sich mit der fernen Zukunft zu beschäftigen.
Durch die verständliche Sprache schafft die Autorin ein Abenteuer, welches zwar komplex, aber durchaus vorstellbar ist. Die Geschichte lebt durch ihre Charaktere, sei es Barry und Burly, aber auch Raoul u. a. sollten erwähnt werden.
Der Leser hat bis zum Finale schon einige Überraschungen erlebt, doch das Ende wird durchaus noch einmal getoppt. Sie halten ein abgegriffenes Buch aus dem Jahr 2040 in den Händen, welches Colin ihnen gibt. Allerdings ist es nicht ganz komplett.
Doch mehr sei hier nun nicht mehr verraten.
Das Cover ist sehr gut durchdacht und ansprechend. Oben links das Datum „Donnerstag, 5. Juni 2273“, der dunkle Himmel mit den durch Sturm gebeugten Bäumen, die Seitenfenster zum  Eingang der Buchhandlung links und rechts leicht verzerrt, und über diesem Titel und Name der Autorin, dezent  und doch mit Wiedererkennungswert.
Mit diesem neuen Jugendbuch ist Holly-Jane Rahlens erneut ein großartiges Werk gelungen. Und irgendwie habe ich Hoffnung, dass es so eine „Art Fortsetzung“ geben könnte. Warum? Lest einfach selbst. Ich habe das Buch jedenfalls mit Genuss gelesen!