Rezension

Ein großartiger Kriminalroman

Der Feind
von Christine Brand

Im fünften Band um den Polizeichef Sandro Bandini und seine Freundin, die Fernsehjournalistin Milla Nova, geht es um ein Attentat in einer Frauendisko und eine seltsame Mordserien an Männern in roten Stöckelschuhen. Es geht um zerstörende Verluste, auch Nathaniel ist betroffen. Während Sandro auf Hochtouren ermittelt, begeben sich Milla und Nathaniel wieder auf gefährliche Recherche.

Christine Brand startet direkt ins Spannungsfeld, gönnt dem Leser weder Einstieg noch Pause zum Durchatmen. Sie hat mit der Incel-Szene und der LGBTQ-Problematik ein brisantes Thema gewählt, gespickt mit Hass auf Männer, die vergewaltigen und die Transszene. Oft möchte man nicht mehr weiterlesen angesichts der entsetzlichen Einstellungen bestimmter Personen. Doch hält Brand den Spannungsbogen hoch durch Perspektivwechsel und parallele Handlungsstränge, man kann das Buch schwer aus der Hand legen. Zudem gelingt es ihr, selbst schreckliche Verluste so empathisch darzustellen, dass man immer mitfühlt. Oft zeigt sie einen Weg, mit den Erlebnissen fertig zu werden. Mit „Der Feind“ ist Christine Brand ein ganz großer Kriminalroman gelungen.

Ich vergebe 5 Sterne.