Rezension

Ein Hörbuch mit oberflächlichen Charakterdarstellungen und flachen Dialogen

It happened one Summer -

It happened one Summer
von Tessa Bailey

Bewertet mit 1 Sternen

Als ich die Vorstellung von „It happened One Summer“ gelesen haben, musste ich irgendwie an die Atmosphäre der Redwood-Love-Reihe denken. Eine weibliche Hauptperson, die aus der Großstadt kommt und in die Kleinstadt ziehen muss, sowie ein Naturbursche, der dazu tendiert ein Eremit zu sein. Ich habe mich auf eine wunderschöne Liebesgeschichte mit einigen Gegensätzen gefreut, die mein Herz zum Schmelzen bringt. Nach drei oder vier Kapiteln war mir bereits klar, dass meine Erwartungen alles andere als erfüllt werden würden. Warum ich das Hörbuch dennoch bis zum Ende durchgehört habe, ist mir mittlerweile nicht mehr klar. Vielleicht hatte ich einfach bis zum letzten Satz die Hoffnung, dass es noch etwas geben würde, was ich noch nicht mitbekommen hatte.

Piper ist ein Hollywood IT-Girl, was in diesem Fall bedeutet, dass sie eigentlich alleine nicht lebensfähig ist. Bis dato wurde sich für sie um alles gekümmert. Sie kann kein einziges Gericht zubereiten, putzen oder auch nur einen Einkauf erledigen, die nicht ein neues Paar Schuhe beinhaltet. Sie ist sehr naiv und die Stimme der Sprecherin unterstreicht dies nur noch mehr. Mit einer piepsigen Stimme wird Piper gesprochen und die einzelnen Emotionen werden besonders deutlich betont, sodass sie noch kindlicher gewirkt hat.

Somit ist Brendan in wirklich jeglicher Hinsicht ein Kontrast zu Piper. Er steht mitten im Leben und hat ein eigenes Unternehmen. Übertrieben war sein Zwang zu Gewohnheiten, sodass er noch nicht mal in der Lage scheint ein neues Gericht in einem Restaurant auszuprobieren. Als er Piper trifft verwandelt er sich außerdem in eine sehr dominante Persönlichkeit. Wenn man nicht gewusst hätte, dass die beiden gleich alt sind, hätte man in manchen Situationen denken können, dass es eher ein Vater ist, der seiner Tochter Vorschriften macht. Es mag sein, dass nicht jede Beziehung auf Augenhöhe stattfindet, aber der Unterschied war mir hier einfach zu krass.

Bis zum Ende hatte ich gehofft, dass es noch eine Entwicklung bei den Charakteren oder eine tiefgründige Wendung gibt, aber das war vergeblich. In meinen Augen war die Handlung genauso offensichtlich, wie ich bereits nach den ersten Kapiteln befürchtet hatte. Es ist fast schon verwunderlich, wie die Autorin beinahe dreizehn Stunden mit dieser Handlung füllen konnte. Für mich gibt es für dieses Hörbuch keine Empfehlung. Ich konnte diesem leider gar nichts Positives abgewinnen.