Rezension

Ein würdiger Abschluss der Pilger-Reihe

Die Liebe des Pilgers -

Die Liebe des Pilgers
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Buchmeinung zu Petra Schier – Die Liebe des Pilgers

„Die Liebe des Pilgers“ ist ein Historischer Roman von Petra Schier, der 2023 bei Harper Collins erschienen ist. Diis ist der abschließende Band der Pilger-Trilogie.

Zum Autor:
Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Autorin.

Zum Inhalt:
Koblenz 1379: Palmiros Liebe hat ihn verlassen und so stürzt sich Palmiro in den riskanten Ausbau seiner Handelsfirma. Weiterhin droht Palmiro und seiner Umgebung Gefahr durch den Inquisitor Erasmus. Auch im Umfeld der Hauptfiguren ist noch einiges zu tun, sowohl geschäftlich als auch im privaten Bereich.

Meine Meinung:
Auch in diesem Buch ist die Handlung vielschichtig und viele Figuren sind komplex gestaltet. Der Leser erhält einen tiefen Einblick in das Leben der Händler und der Adligen. Neben dem Hauptthema gleichgeschlechtliche Liebe stehen die psychischen Probleme von Conlins Bruder und Benedikts Aufarbeitung seiner Familiengeschichte im Zentrum der Betrachtungen. Auch Inquisitor Erasmus gibt ein Gastspiel. So ist für reichlich Aufregung und Bewegung gesorgt. Vieles entwickelt sich anders, als ich es am Anfang erwartet habe. Das Beziehungsgeflecht um die Koblenzer Manthen-Sippe bleibt komplex, steht aber auch für einen sehr starken Zusammenhalt. Manche mögen ihre Ecken und Kanten haben, aber der positive Grundton ist allen gemein. Die negativen Emotionen kommen von außen, bringen aber Unruhe mit sich. Viele kleine Geschichten, die sich durch mehrere Bände entwickelt haben, werden zu einem Abschluss gebracht. Dabei erfährt der Leser viel über die Gedanken der Beteiligten und die gesellschaftlichen Gepflogenheiten jener Zeit. Etliche historische Details waren neu für mich und haben mich zum Nachdenken gebracht. Am Ende der Geschichte gibt es einen Showdown und ein fast schon überzogenes Happyend.

Durch viele Perspektivwechsel bleibt das Tempo hoch und der Leser kann mit mehr als einer Figur durch die Handlung schlendern.

Es ist Platz für romantische Gefühle und auch für humorvolle Einschübe. Der Schreibstil ist empathisch und die historischen Gegebenheiten sind vorzüglich recherchiert. So gewinnen die Figuren an Leben und laden zum Mitfiebern ein. Die Figuren selbst sind mit vielen Grautönen durchsetzt. Die Handlung ist überaus komplex, doch der rote Faden bleibt erkennbar.
 

Fazit:
Ein historischer Roman der Spitzenklasse, der mit interessanten Figuren, einer komplexen Handlung und einem ungewohnten Hauptthema punktet. Mich hat dieser Titel bestens unterhalten und deshalb bewerte ich ihn mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für die Freunde lebendiger Geschichten aus.