Rezension

Grandioses Finale der packenden und dicht erzählten historischen Saga

Die Liebe des Pilgers -

Die Liebe des Pilgers
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt:

Koblenz, im 14. Jahrhundert:

Palmiro leidet unter der Trennung von seinem geliebten Menschen, der Koblenz verlassen hat. Er stürzt sich in sein neues Geschäft, dem Handel mit kostbaren Pelzen und anderen Wertsachen, und wird immer mehr zum erfolgreichen Geschäftsmann eines wachsenden Geschäfts.

Was er nicht ahnt, ist die immer noch bestehende Bedrohung durch den Inquisitor Erasmus von London, der Palmiro als Ketzer überführen will.

Diese Bedrohung betrifft nicht nur Palmiro allein, sondern auch seine Familie und Freunde.

 

 

Meine Meinung:

Auf dieses Finale der Pilger-Trilogie hatte ich mich schon lange gefreut, da ich die beiden ersten Teile mit großer Begeisterung gelesen hatte (N.B.: Man sollte die ersten beiden Bände auch unbedingt gelesen haben, bevor man mit dem dritten Teil der Trilogie startet!).

Auch dieser dritte Teil hat meine hohen Erwartungen mehr als erfüllt.

 

Dieser Band ist nämlich ebenfalls wieder unglaublich dicht erzählt und bekommt durch die unterschiedlichen Hauptfiguren und Handlungsstränge eine schöne Lebendigkeit. Gerade die unterschiedlichen Perspektiven habe ich beim Lesen sehr genossen und die Seiten fliegen aufgrund der abwechslungsreichen Szenerie und des gelungenen Spannungsbogens nur so dahin.

 

Die Geschichte lebt mit den authentisch und warmherzig gezeichneten Personen. Mir hat Palmiro sehr gut gefallen; er ist einfach ein toller Mensch und versteht es, andere Menschen zusammenzubringen oder auch ihnen die Augen für ihr Glück zu öffnen. Er selbst hat sehr tiefe Gefühle und es hat mir richtig wehgetan, ihn leiden zu sehen, als sein geliebter Mensch Koblenz verlassen hatte.

Auch die anderen Figuren haben mir weiterhin sehr gut gefallen – sie haben sich glaubwürdig entwickelt und es hat Spaß gemacht, sie bei dieser Entwicklung zu begleiten.

Ganz besonders gerne habe ich die Abschnitte mit Mathys le Smithy und Mariana gelesen, weil sie sich immer so herrliche Wortgefechte liefern. Die Seiten mit ihren sehr spannenden Dialogen sind immer besonders schnell verflogen!

 

Die Trilogie spiegelt deutlich die fundierte Recherche der Autorin bzw. ein großes und tiefes Wissen über die Zeit und wie die Menschen damals lebten. Ich habe sehr interessante Denkanstöße bekommen, z.B. über die Auswirkungen des Erbrechts mit Erbteilung und immer kleiner werdendem Besitz auf den Adel und wie manch Adeliger sich daher ein zweites Standbein als Kaufmann aufbaute / aufbauen musste.

Im Grund genommen wird aber in allen drei Bänden sehr deutlich, dass die Menschen damals dieselben Gefühle und elementaren Emotionen hatten wie wir heute.

Daher hat mich das Buch auch emotional sehr berührt und ich habe mit den handelnden Personen bis zum Ende mitgelitten und mitgefiebert.

 

Gut gefallen hat mir auch das mehr als würdige Ende.

 

 

Fazit:

Es war nicht leicht, die hervorragenden ersten beiden Teile der Reihe noch zu übertreffen, aber Petra Schier ist dies gelungen. Für mich war dieser noch atmosphärischer, spannender und berührender erzählte dritte Teil der krönende Abschluss einer tollen Trilogie!