Rezension

Eine Hallig und zwei starke Frauen

Die Halligprinzessin -

Die Halligprinzessin
von Karen Elste

Bewertet mit 5 Sternen

Karen Elste ist mit der Halligprinzessin ein wunderschöner Roman gelungen, der sich nicht nur um eine Liebesgeschichte dreht.

In einer der beiden Zeitebenen lernen wir Charlotte kennen. Sie befindet sich Ende der dreißiger Jahre in einer schier ausweglosen Situation als sich ihr eine Chance bietet, ergreift sie diese und sie führt von nun an ein Leben auf der Hallig Südfall. Tapfer begegnet sie allen Anfeindungen, Herausforderungen und arrangiert sich mit dem kargen Leben und der schweren Arbeit dort.

Viele Jahre später verschlägt es die Stadtpflanze Ella aufgrund eines Erbes ebenfalls auf diese Hallig. Wird sie ihr Leben umkrempeln und in Zukunft auf der Hallig bleiben wollen oder wickelt sie nur ihr Erbe ab und zieht frohgemut wieder nach Berlin? Ella muss einige, teilweise schwere, Entscheidungen treffen bis sie weiß wo sie hingehört.

Sowohl Charlotte als auch Ella sind zwei sehr starke Frauen, die sich nicht so schnell unterkriegen lassen und Herausforderungen annehmen. Ich fand beide Charaktere sehr sympathisch, aber ich konnte mehr mit Charlotte mitfühlen und leiden – vielleicht weil die Zeiten damals wesentlich härter waren.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr bildhaft und sorgt für ein reges Kopfkino. Sie hat das entbehrungsreiche Leben auf der Hallig so realistisch und pointiert beschrieben, dass ich nicht nur von „Land unter“ eine ziemlich genaue Vorstellung bekam, sondern auch von der Einsamkeit und der harten Arbeit dort. Ich konnte aber auch die Glücksmomente über die einzigartige Natur und die Farben des Himmels und der Nordsee nachempfinden.

Ein berührender Roman, der mir nicht nur sehr gut gefallen hat, sondern der auch in mir den Wunsch nach einem Urlaub auf einer Hallig geweckt hat.