Rezension

Eine Liebeserklärung an die Fantasie

Valerie kocht - Maria Goodin

Valerie kocht
von Maria Goodin

Ein magisches kleines Buch das jeden zu Tränen rührt. Meine Arbeitskollegin hat es mir in die Hand gedrückt und gemeint "Lies das. Ich hab so geheult!" Arbeitskollege Nr2, männlich und ebenfalls anwesend, meinte dazu "Warum? Warum sollte jemand freiwillig ein Buch lesen wollen bei dem man nur heult?" Alle weiblichen Kollegen schnaufen nur genervt. "Das verstehst du nicht!"
Soviel dazu wie ich zu dem Buch kam. Ein Frauenbuch ganz klar und ja...auch ich hab mehr als ein Tränchen verdrückt.

Nell hat ihr Leben lang von ihrer Mutter Fantasiegeschichten zu ihrer Kindheit erzählt bekommen und nichts kann ihrer Mutter von ihren Versionen der Vergangenheit abbringen. Als Valerie dann an Krebs erkrankt läuft Nell die Zeit davon. Wer wenn nicht ihre Mutter könnte ihr erzählen was in ihrer Kindheit wirklich passiert ist?

Was passiert wenn ein Kind Fantasie nicht von Wirklichkeit unterscheiden kann? Nell, von klein auf mit den Geschichten ihrer Mutter aufgewachsen kennt es nicht anders und glaubt diese. Als sie in der Schule dafür ausgelacht wird, schämt sie sich so sehr dass sie kein Wort ihrer Mutter mehr glauben schenkt und ein Leben in Logik verbringen. Die Krankheit und die Erkenntnis der Notwendigkeit der Geschichten ihrer Mutter bringen Nell langsam aus ihrem Realitätswahn.

Hier steht ganz klar die Liebe zur Fantasie im Vordergrund was mich den Titel nicht ganz annehmen lässt. Natürlich wird auch viel gekocht und fast alles mit einem Backvorgang verglichen allerdings gleitet dieser Punkt so weit in den Hintergrund dass man am Ende den Titel nicht mehr mit der Geschichte verbindet.

Ganz klare Kaufempfehlung von meinen Kollegen und mir.