Rezension

schwacher Anfang, danach eine tolle Mutter-Tochter-Geschichte

Valerie kocht - Maria Goodin

Valerie kocht
von Maria Goodin

Das erste Kapital fande ich sehr versponnen, aber da ich Büchern immer eine 50-Seiten-Chance gebe, hat mich danach die Geschichte gepackt. Nell, die Tochter, hat, nachdem sie ihre Mutter in ihrer Jugend mit Phantasiegeschichten überhäuft hat, der Phantasie total abgeschworen. Sie ist zu häufig von den anderen Kindern in der Schule verlacht worden, weil sie die Phantasiegeschichten ihrer Mutter als Wahrheit angesehen hat und sie auch so erzählt hat. Jetzt schwört sie auf die Naturwissenschaften und hat auch einen Freund, der mit beiden Beinen auf dem Boden ist und sich nur an Realitäten hält. 

Als Nell erfährt, dass ihre Mutter unheilbar krank ist, besucht Nell die Mutter, unter anderem auch, um mit der Mutter über die Krankheit zu sprechen und sie schonnend auf den nahenden Tod vorzubereiten. Doch die Mutter flüchtet sich in ihre Phantasiewelt und Nell bekommt keinen Zugriff. Bestärkt wird die Mutter auch noch durch den Gärtner, den Nell angestellt hat, weil die Mutter die Gartenarbeit nicht mehr schafft. Nell versucht auch noch etwas über ihren Vater herauszubekommen, den sie nicht kennen gelernt hat. Auch hier blockiert die Mutter. So macht sich Nell schliesslich auf die Suche nach der Vergangenheit der Mutter. Dabei wird sie nach und nach klar, warum die Mutter die Phantasiewelt als Schutz gegen die Realität verwendet. So finden schliesslich die beiden Frauen zueinander.