Rezension

Eine mitreißende Geschichte, die immer mehr an Fahrt aufnimmt!

Zweisiedler
von Patricia Holland Moritz

Bewertet mit 5 Sternen

Die junge Französin Edna liebt ihr hunderte Jahre altes Haus, liebevoll die "Ruine" genannt. Diese Heimat liegt fernab von dem nächsten kleinen Ort Pesiote weit weg von Paris. Dort lebt sie ein zurückgezogenes beschauliches Leben mit ihren Tieren, genießt die Natur und die Stille und liebt ihre Malerei. Nebenan wohnt ein einziger Nachbar, der kauzige Thierry, mit dem sie keinen Umgang pflegt. Ihr einziger Kontakt ist ihr langjähriger Freund Gilles, der Barbesitzer. Dann taucht Paul auf, er schleicht sich in ihr Leben und gibt sich als ihr Sohn aus. Schließlich bedroht ein neu geplanter Freizeitpark ihre Heimat.

Das Buch beginnt mit ausführlichen schönen Beschreibungen und scheint im Jetzt gefangen zu sein. Eine ruhige Atmosphäre macht sich breit. Das einsame Leben von Edna plätschert so vor sich hin. Man liest und genießt. Doch dann kristallisiert sich langsam aus vielen kleinen Einzelheiten eine Geschichte heraus, die sich immer mehr in Spannung hinein steigert.
Die Geschichte nimmt einen bedrohenden Ton an, der schon fast ins Mysthische abgleitet.
Zum Schluss sind die Schwierigkeiten geklärt die harmonische Anfangssituation scheint wieder hergestellt.

Hier gibt die liebenswerte Protagonistin mit weltfremdem Touch den Ton an. Handys und Bahnhöfe sind ihr fremd, doch sie ist lebensklug und sagt was sie denkt. Das macht sie sehr sympathisch und interessant. Langsam aber sicher kommt sie Geheimnissen aus der Vergangenheit auf die Spur.

Die Erzählweise ist eindrucksvoll und überraschend anders als Mainstream!
Hier gibt die Geschichte eine tiefsinnige und schon fast melancholische Stimmung wieder. 

Mit Zweisiedler ist der Autorin ein tiefsinniges Werk gelungen, das den Leser mitreißt. Dieses Buch berührt eindrucksvoll und zeigt, dass auch mit ruhiger Erzählweise Spannung erzeugt werden kann.   Unbedingt lesen!