Rezension

Eine tolle Idee, die noch ausgebaut werden muss

Watersong - Sternenlied - Amanda Hocking

Watersong - Sternenlied
von Amanda Hocking

Nach der Tryll-Trilogie habe ich mich wirklich total auf dieses neue Buch gefreut, vor allem da die Autorin ihr Genre fürs erste beibehalten hat. Aber ich muss schlussendlich leider sagen, dass mich das Buch nicht annähernd so bewegt hat, wie ich mir erhofft habe. Trotzdem hatte das Buch etwas eigenes, was mich durchaus überzeugen konnte. So hatte ich aufgrund des Schreibstils und der so andersartigen Protagonistin ein paar tolle - wenn auch wenige - Lesestunden, obwohl sich der Inhalt der Geschichte begrenzt hielt. Mit ein paar weiteren Überraschungen - wie der Mythologie - und dem Beibehalten der Stimmung - vor allem der Ironie - in den Büchern, kann die Reihe - dessen nächsten Teil ich auf keinen Fall verpassen möchte - durchaus ein Erfolg werden. Deshalb sollte auch jeder Tryll-Fan sich einmal an das neue Buch von Amanda Hocking wagen und der Andersartigkeit ihrer Geschichte eine Chance geben. Auch Wasser Fans könnten hier von den Sirenen in ihren Bahn gezogen werden, aber ihr solltet wissen: Jemand der sowieso schon eine Bindung zum Wasser verspürt, kann auch zu den hübschen Sirenen nicht nein sagen.

Im Gegensatz zu manch anderen habe ich mich recht schnell an den Schreibstil gewöhnt, wobei das vielleicht daran liegt, dass ich schon ein Buch der Autorin gelesen habe. Andererseits kann ich nur bestätigen, dass der Schreibstil sich doch stark von anderen unterscheidet, dass merkt man spätestens dann, wenn man ein neues Buch beginnt. Trotzdem konnte der Schreibstil von Amanda Hocking mich auch ein weiteres Mal begeistern.
Und auch die Protagonisten konnten mich von Anfang an überzeugen, aber auch an dieser Stelle musste ich an die "Tryll-Trilogie" zurückdenken, denn die Charaktere waren alle auf ihre Art störrisch und alles andere als perfekt. Genau das liebe ich an Amanda Hocking's Geschichten, denn wo sonst findet man schon eine Protagonistin, die nicht nahezu perfekt ist. Wohlgemerkt sind die Charaktere doch von Grund auf verschieden, denn Gemma ist eher ein kindlicher, verspielter und etwas naiver Charakter, der sein Leben leben will, während Harper - Gemmas Schwester - eher spießig und so ziemlich alles kontrollieren will, was ihr Leben ihr bietet.
Dagegen sind die anderen Nebencharaktere doch etwas blaß erschienen, wobei ich hier stark hoffe, dass sie im nächsten Teil eine größere Rolle spielen und ich sie so näher kennenlernen darf.
Auch die Grundidee, die mich erst auf das Buch aufmerksam gemacht hat, war gut durchdacht und vor allem der Mythologische Hintergrund hat mich wahrhaft überrascht, denn damit habe ich als letztes bei Sirenen gerechnet. Nebenbei ist mir auch der Witz und die von Frau Hocking angewandte Ironie vor allem am Anfang total positiv aufgefallen. Aber leider war die Handlung zu der tollen Idee etwas kurz geraten, so dass man sie meiner Meinung nach in wenigen Sätzen ausformulieren könnte, was das Lesevergnügen etwas getrübt hat, vor allem wenn man einige Seiten nacheinander nur von beispielsweise Harpers Büchereijob liest.
Auch die - in der Tryll Trilogie so ausgeführte - Atmosphäre habe ich sehr vermisst. Das gleiche gilt für das Ende, das mir zu flach geraten ist und auch die Erkenntnisse am Ende des Buches hätten für meinen nach etwas ausführlicher dargestellt werden können, trotzdem freue ich mich nach diesem Ende auf den nächsten Teil.