Rezension

Wieder ein sehr interessanter Auftakt der neuen Reihe von Amanda Hocking

Watersong - Sternenlied - Amanda Hocking

Watersong - Sternenlied
von Amanda Hocking

Bewertet mit 4 Sternen

Die Liebe zum Wasser entdeckte Gemma schon in ihrer frühen Kindheit und selbst heute verbringt die 16 jährige die meiste Zeit im Wasser. Wenn Gemma jedoch mal nicht im Wasser ist, dann verbringt sie am liebsten ihre Freizeit mit Alex, dem besten Freund ihrer älteren Schwester Harper, in den sie sich verliebt hat. Es scheint, als würde dies der perfekte Sommer für Gemma werden, doch der Schein trügt. Denn als sie auftauchen, schön, stark, geheimnisvoll und gefährlich: Penn, Lexi und Thea, wird der Sommer zur reinsten grusel Show. Nicht nur, dass es diese komischen Mädchen auf Gemma abgesehen haben und sie ihn ihren Bann ziehen. Nein, es verschwinden auch immer mehr Jungendliche und keiner weiß, was mit ihnen passiert ist. Als Gemma nach einer unfreiwilligen Partynacht aufwacht, schöner und stärker als jemals zuvor, muss sie erkennen, dass die verführerische Welt der Sirenen sie immer weiter in die Tiefen des Meeres lockt.

Als ich das erste mal diesen Trailer gesehen habe hatte ich eine Gänsehaut! Diese hat dann dazu geführt, dass ich unbeding überprüfen wollte, ob der Trailer hält was er verspricht und zwar Gänsehaut pur! Selbst der Prolog lässt dem Leser das Blut in den Adern gefrieren, denn Amanda Hocking geht nicht gerade zimperlich mit ihren Bescheibungen um. Doch das ist es gerade, was mich so an das Buch gefesselt hat. Der Schreibstil von ihr ist so lebendig und die Bilder mit denen Amanda Hocking die Welt von Gemma beschreibt erwachen beim Lesen zum Leben. Dadurch kommt natürlich auch die Spannung nicht zu kurz, aber auch durch die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen die Geschichte erzählt wird, wird es nie langweilig. Außerdem lernt der Leser durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven zum einen die Charaktere besser kennen und zum anderen erfährt er noch mehr von der Geschichte und wird noch tiefer in die Handlungen mit einbezogen.

>>"Du hast ein extrem seltenes Talent. Und glaub mir, ich weiß, wovon ich rede. Wir suchen schon sehr lange danach."<< (S.105)

Mit Gemma als Protagonistin bin ich nicht so ganz warm geworden. Es ist zwar interessant mehr über sie zu erfahren und sie dabei zu begleiten, wenn sie sprichwörtlich Tag und Nacht schwimmen geht, aber oftmals wirkte sie auf mich sehr zickig und zu verwöhnt. Klar, auch in ihrem Leben läuft nicht alles rund und erst recht nicht, nachdem diese gruseligen Mädchen, Penn, Lexi und Thea "auftauchen", aber oftmal trat sie mit ihrer Art ihrem Gegenüber sehr heftig auf die Füße, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekomme. Doch wenn Gemma bei Alex ist, einem Jungen der leider, obwohl Gemma viel mit ihm verbindet, sehr im Hintergrund bleibt, legt sie diese nervige Art ab und wird zu einer angenehmen Person.
Die zwei Personen, die mir aus diesem Buch wirklich ans Herz gewachsen sind, sind Gemmas ältere Schwester Harper und Daniel, ein junger Mann der auf seinem Boot lebt und Harper immer wieder hilft, auch wenn sie sich am Anfang dagegen sträubt. Denn Harper kann und will nach dem Unfall ihrer Mutter keine Hilfe mehr annehmen, da sie durch diesen Unfall zur "Mutter" von Gemma wurde und seit dem immer die Verantwortung für sie trug.

>>Manchmal wuchs Harper die Verantwortung für ihren Vater, den Haushalt und Gemmas Sicherheit so über den Kopf, dass sie dabei ganz vergaß, wie sehr sie ihre Schwester liebte. Ohne sie wäre Harper verloren gewesen.<< (S.127)

Harper hat gelernt sich ums sich selbst zu kümmern und keine Hilfe von anderen anzunehmen, da sie sich so eine Schwäche eingestehen müsste. Doch Daniel durchschaut Harpers Fassade und bleibt standhaft. Anders als bei Alex bekommt der Leser bei Daniel einen kleinen Einblick in sein Leben und seine Vergangenheit. Trotzdem bleibt er ein sehr interessanter Charakter ohne zu viel von sich preis zu geben.
Ein weiterer positiver Aspekt ist die Gestaltung des Themas rund um die Sirenen. Der Leser merkt schnell, dass es sich bei den Wesen nicht um die liebe kleine Meerjungfrau handelt, sondern richtige Biester hinter der schönen Fassade stecken. Auch die Verbindung zu mystischen Elementen hat Amanda Hocking sehr schön und leicht einfließen lassen, so dass nie ein Zweifel an ihren Ideen entstanden ist.
Alles in allem hält der Trailer was er verspricht und das Gefühl Gänsehaut pur kommt nicht zu kurz! Auch der Verlauf der Geschichte bleibt bis zum Schluss spannend und lässt auf einen interessanten zweiten Teil hoffen.